Mit rund 791 Millionen Euro sind die Unfallfolgekosten von Skisportunfällen an erster Stelle der teuersten Sportunfälle Österreichs. Wie eine aktuelle Studie des KFV jetzt zeigt, verursacht ein verunfallter Skifahrer durchschnittlich 30.800 Euro an Unfallfolgekosten. Mehr als 25.600 Menschen verletzen sich jährlich bei Skiunfällen so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Experten zufolge lässt sich eine Vielzahl der Unfälle vermeiden.

Von der Skipiste direkt ins Krankenhaus – die Hochsaison in den Unfallambulanzen ist angelaufen. Mehr als 25.600 Skiunfälle ereignen sich jährlich in Österreich. „Sowohl in Summe als auch bei Betrachtung von Einzelfallkosten nehmen Unfallfolgekosten von Skisportunfällen in Österreich mit 791 Millionen Euro Rang Eins der teuersten Sportunfälle ein“, erklärt Ilona Schöppl, Leiterin des Bereichs Haushalts-, Freizeit- und Sportsicherheit im KFV. Einerseits erklären sich die hohen Kosten dadurch, dass Skifahren nach wie vor ein Breitensport ist. 3,2 Millionen Österreicher führen ihn gelegentlich und 1,6 Millionen regelmäßig aus, andererseits führen die Verletzungen zu hohen Leistungspotenzialverlusten. „Trotz der vielen Verunfallten gehört, nach den ausübenden Stunden und der Anzahl der Ausübenden betrachtet, moderates Skifahren, bei Verwendung der Schutzausrüstung, nicht zu den risikoreichen Sportarten."

Gebrochene Knochen und Sehnenverletzungen

Gebrochene Knochen und Sehnenverletzungen nach Stürzen machen den Großteil der Unfälle aus. Kopfverletzungen sind aufgrund der hohen Helmtragequote tendenziell rückläufig. Neben Selbstüberschätzung und mangelnder Kondition sind viele Sportler mit zu hohen Geschwindigkeiten unterwegs. Ein Drittel (35 Prozent) der verunfallten Nächtigungs-Skigäste verunfallen bereits am ersten Tag. Über 20 Prozent der verunfallten Skifahrer sind zwischen 45 und 55 Jahre alt.

Die Unfallfolgekosten setzen sich aus folgenden Kostenarten zusammen:
- Medizinische Behandlungskosten
- Leistungspotentialverlust
- Verwaltungskosten Versicherungen
- Sachschäden
- Blaulichtorganisationen

Verletzte beim Skifahren nach Bundesländern pro Jahr

Tipps für ein sicheres Skivergnügen:

- Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht sind die Basis für ein gelungenes Skivergnügen. Diese Fähigkeiten sollten bereits vor der Skisaison trainiert werden.


- Besondere Vorsicht bei eisigen Verhältnissen: die Sturzgefahr ist erhöht und der harte Aufprall führt häufiger zu schwereren Verletzungen.


- Runter vom Gas – besonders, wenn andere Skifahrer auf der Piste unterwegs sind.


- Das richtige Material: Ein Helm sollte selbstverständlich sein. Für Kinder gilt in den meisten Bundesländern bis zum vollendeten 15. Lebensjahr die Helmpflicht. Beim Verleih sollte ein Ski gewählt werden, der zum eigenen Können passt: für viele Skifahrer ist ein Race Carver nicht die beste Wahl.


- Im Notfall den Alpin-Notruf 140 oder die Euro-Notrufnummer 112 wählen. Unfallgeschehen und -ort möglichst genau schildern.


- Beachten Sie unbedingt aktuelle Wetter- und Lawinenwarnungen!


- Bleiben Sie im gesicherten Skiraum. Alles, was nicht als Skipiste oder Skiroute gewidmet ist, ist freier Skiraum.