Die Arbeiten an der neuen "Riesenorgel" im Wiener Stephansdom gehen in die Zielgerade. Seit Juni wird an der Wiedererrichtung des runderneuerten Instruments auf der Westempore gearbeitet. Mit ihren 185 Registern und 15.000 Pfeifen ist das Instrument die größte Orgel Österreichs, berichtet die Kathpress. Nach 30 Jahren soll sie beim Ostersonntagsgottesdienst am 12. April erstmals wieder erklingen.
Aufgebaut wird die neue Orgel von der Vorarlberger Orgelbaufirma Rieger. Für das monumentale Klanginstrument wurden große Teile der alten Domorgel in einer neuen Konzeption verwendet, die auf die Raumakustik genau abgestimmt ist. Derzeit werden die letzten Teile der neuen Orgel aufgebaut.
Brand vor 75 Jahren
Zu Ostern 2020 soll exakt 75 Jahre nach dem zerstörerischen Brand im Stephansdom in den letzten Kriegstagen, dem die Alte Riesenorgel zum Opfer fiel, ihre runderneuerte Nachfolgerin in einer bis dahin nie gehörten Dimension erklingen. Nach dem Krieg hatte ab 1956 der Wiener Orgelbauer Johann M. Kauffmann (1910-1965) in vierjähriger Bauzeit eine neue Riesenorgel errichtet, die aber 1991 stillgelegt wurde. In den vergangenen drei Jahren wurde diese Orgel zunächst bis auf das Gehäuse abgebaut. Ein Großteil der alten Orgelpfeifen wurde zur Firma Rieger nach Vorarlberg gebracht, überprüft, gesäubert und in der Folge beim Wiederaufbau der u.a. durch eine andere Aufstellung der Orgelregister grundlegend überarbeiteten Riesenorgel, in ein neues Klangkonzept integriert.
Zur neuen Riesenorgel wird auch ein umfangreiches von Konstantin Reymaier - Priester, Organist und Leiter des Referats für Kirchenmusik in der Erzdiözese Wien - herausgegebenes Buch erscheinen. Im Juni soll es bereits die erste CD mit Reymaier an der Riesenorgel geben.