Im abgelaufenen Jahr 2019 ist die Zahl der Übernachtungen in der Obdachloseneinrichtung "Gruft" leicht gestiegen. Das teilte die Caritas am Freitag mit. 22.370 Nächtigungen wurden dort im vorigen Jahr verzeichnet, 2018 waren es 22.109 gewesen. Auch die vergangenen Tage rund um Weihnachten und Neujahr seien eine Herausforderung gewesen, hieß es.

Klaus Schwertner, der Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, zog bei einem Pressetermin eine erste Winterbilanz: "Unsere Streetworkteams waren mit dem Kältebus auch an den Feiertagen im Einsatz, die Suppenbusse waren täglich unterwegs und auch das Caritas-Kältetelefon war rund um die Uhr besetzt." Die Winternotquartiere seien voll belegt.

Die Anzahl der pfarrlichen Wärmestuben in diesem Winter ist zudem so hoch wie nie zuvor, wie betont wurde. An insgesamt 35 Standorten - um fünf mehr als noch vor einem Jahr - werde man bis zum Ende der kalten Jahreszeit voraussichtlich mehr als 10.000 Besuche, vermutet die Caritas.

Erstmals gibt es heuer auch eine Wärmestube eigens für junge Obdachlose. Dies ist eine immer häufiger betroffene Gruppe. Mehr als ein Drittel der Menschen, die sich wegen akuter Wohnprobleme erstmals an die Caritas wenden, ist unter 30 Jahre alt. Eine zweite Wärmestube bietet Schutz- und Rückzugsmöglichkeiten speziell für Frauen.