Nachdem drei Freerider am Samstag im verschneiten Gelände in Leogang (Pinzgau) einen Notruf abgesetzt hatten, haben 20 Bergretter mehrere Stunden vergeblich nach den offenbar in Not geratenen Tschechen gesucht. Wie sich am Abend herausstellte, waren die Snowboarder bereits selbstständig ins Tal gefahren. Die Einsatzkräfte hatten sie aber erst informiert, als sie schon in der Unterkunft waren.
Bei Sturz verletzt
Kurz nach 14.00 Uhr rückten die Bergretter der Ortsstelle Leogang aus, um die Snowboarder zu suchen. Wie die Salzburger Bergrettung am Sonntag in einer Aussendung informierte, waren die Freerider im Leoganger Skigebiet in einen Tiefschnee-Hang gefahren und konnten nicht mehr weiter. Ein Freerider hatte sich bei einem Sturz offenbar verletzt.
Während des Suchfluges mit einem Hubschrauber wurden die drei Wintersportler geortet. Laut Bergrettung deuteten sie mit Handzeichen an, dass sie Hilfe benötigten. Da nun ihr Standort auf rund 1.600 Metern Seehöhe in der Nähe eines Liftes bekannt war, drehte der Hubschrauber ab und die Bergretter stiegen zu den Tschechen auf.
Doch die Snowboarder waren plötzlich unauffindbar. "Wir haben mehrere Stunden nach ihnen gesucht", schilderte der Ortsstellen- und Einsatzleiter der Bergrettung Leogang, Johann Embacher. Die Suche wurde in der Dunkelheit mit Stirnlampen fortgesetzt. Um 17.30 Uhr leitete das Rote Kreuz der Bergrettung eine Nachricht der Tschechen weiter, wonach sie sich bereits in ihrer Unterkunft befinden würden.
Sinnlose Suchaktion
"Für die Bergrettung ist es unverständlich, warum die Freerider ihre Entscheidung, doch selbstständig abzufahren, nicht den Einsatzkräften sogleich mitgeteilt haben", hieß es. Die Wintersportler hätten die mühsame, aufwendige, teils gefährliche und letztendlich sinnlose Suchaktion verhindern können. Embacher appellierte deshalb an all jene, die einen Notruf absetzen und sich dann doch aus eigener Kraft ins Tal begeben, die Einsatzkräfte darüber unverzüglich zu informieren. Die Freiwilligen Helfer würden sich bei der Suche nach Verirrten und Verunfallten im alpinen Gelände immer wieder auch selbst Gefahren aussetzen, gab der Bergretter zu bedenken.