Nach der Premiere im heurigen Sommer will das Land Salzburg auch im Sommer 2020 Abfahrtssperren für den Transit-Reiseverkehr auf der Tauernautobahn an den stärksten Reisewochenenden aktivieren. Das kündigte Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) am Sonntag an. Zudem sollen auch private Straßenaufsichtsorgane die Abfahrten kontrollieren, und die Beschilderung soll übersichtlicher werden.
Die Abfahrtssperren wurden eingeführt, um die Land- und Gemeindestraßen zu entlasten. Die im Sommer 2019 ergriffenen Maßnahmen hätten gewirkt, um das Verkehrsaufkommen auf der Tauernautobahn an Spitzentagen "in geordnete Bahnen zu bringen", erklärte Schnöll in einer Aussendung. "Wir setzen diesen Kurs auch im kommenden Reisesommer fort." Zur Verbreitung der Information über die einzelnen Sperren soll die Zusammenarbeit mit den großen Navigationsgeräteherstellern "vertieft" werden.
Der Leiter der Straßenverkehrsabteilung der Polizei, Friedrich Schmidhuber, lobte die Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei. "Die Kollegen haben rasch und flexibel auf erhöhtes Verkehrsaufkommen reagiert." Mit der Öffnung der dritten Kontrollspur auf dem Grenzübergang Walserberg Ende Juli 2019 sei die Abfertigungskapazität "enorm" erweitert worden, der Rückstau am Grenzübergang habe sich deutlich verringert.
Deutschland hatte die Grenzkontrollen im Herbst 2015 eingeführt, um Flüchtlinge an der illegalen Einreise ins Land zu hindern. Speziell an starken Reisetagen im Juli und August kam es dadurch am Walserberg zu kilometerlangen Rückstaus. Reisende klagten über lange Wartezeiten, Spediteure, Frächter und der regionale Wirtschaftsverkehr kritisierten hohe Mehrkosten durch die Verzögerungen. Viele Autofahrer versuchten zudem, den Staus auszuweichen und sorgten dadurch in Anrainergemeinden für Unmut.