Den Salzburgern reicht es. 400.000 Geschwindigkeitsübertretungen gibt es im Bundesland pro Jahr laut Landesverkehrsabteilung. Von den rund 1,2 Millionen jährlichen Geschwindigkeitsmessungen sind zwar nur sieben Prozent zu schnell unterwegs, und nur 0,2 Prozent überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit um mehr als 30 Stundenkilometer, doch diese seien besonders gefährlich, sagt Friedrich Schmidhuber, Chef der Landesverkehrsabteilung.
Anfang Dezember wurde in Anif ein Autolenker mit 118 km/h in einer 50er-Zone geblitzt, und Beispiele wie dieses häufen sich. Daher sollen die Strafen nun empfindlich angehoben werden. Das hat nun der Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) verkündet. „Ich habe daher entschieden, dass wir die Richtsätze für Strafen für die wirklichen Raser verdoppeln“, sagt Schnöll. Dabei wolle man sich natürlich an geltende Gesetze halten, aber der Strafrahmen wird oft nicht ausgeschöpft.
Konkret geht es Schnöll um jene, die deutlich zu schnell unterwegs sind. Bis zu einer Überschreitung von 30 km/h bleiben die bisherigen Richtsätze gleich und werden nicht angetastet. Darüber hinaus sollen Raser künftig saftig zur Kasse gebeten werden. Bisher galt: 90 km/h oder mehr im Ortsgebiet bedeutete zwei Wochen Führerscheinverlust und eine Strafe von 250 Euro. Künftig werden es mindestens 500 Euro sein.
Österreichweit vereinheitlichen
Bundesweit einheitliche Strafen gibt es bisher noch nicht, diese sollen aber in absehbarer Zeit vom Verkehrsministerium eingeführt werden, heißt es beim Innenministerium. Dieses hat stellvertretend für die Landespolizeidirektionen Stellung zu einer österreichweiten Lösung genommen.
Laut Innenministerium wurden im Jahr 2018 österreichweit 5,317.980 Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt und geahndet. Im Jahr 2014 waren es noch 4,863.612. Seither ist die Zahl der erwischten Temposünder kontinuierlich angestiegen.
Matthias Reif