Der in Vorarlberg bestehende Rinder-TBC-Verdacht hat sich auf weitere Höfe ausgeweitet. Wie die Landesveterinärabteilung am Freitagnachmittag bekannt gab, sind in Vorarlberg aktuell neun Betriebe gesperrt. Die neuen Sperren mussten aufgrund von Befunden von diagnostisch getöteten Rindern verhängt werden.
Vorarlberg ist schon seit Jahren von Rinder-TBC betroffen, zuletzt mussten im September die ganzen Bestände zweier Höfe (55 bis 81 Tiere) gekeult werden. Anschließend wurden zunächst fünf Betriebe in Vorarlberg und zwei in Tirol gesperrt, weil es sich um sogenannte Kontaktbetriebe handelt. Das heißt, dass die Tiere der Höfe miteinander in Kontakt gestanden waren und eine Ansteckung im ersten Moment nicht ausgeschlossen werden kann.
Drei weitere Höfe
Auf Grundlage der von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Mödling neu erstellten Befunde sind nun drei weitere Höfe mit insgesamt 282 Stück Vieh, darunter 176 Milchkühe, gesperrt worden. Es habe einen unmittelbaren Kontakt auf einer Viehausstellung gegeben, hieß es. Weil eine offene Form der Tuberkulose diagnostiziert wurde, gilt die Sperre der Höfe für ein halbes Jahr ab dem Tag des Kontakts, folglich noch bis 18. April. Bis dahin erfolgen in den Betrieben zwei weitere Nachprüfungen.
Kontakt auf der Alm
Über weitere Höfe mit insgesamt 85 Kühen und Rindern wurden Tierverkehrssperren verhängt, die aufgrund einer weniger ansteckenden TBC-Form bis 14. Jänner dauern. In diesen Fällen war es auf einer Alm zum Kontakt mit infizierten Rindern gekommen. Ebenfalls von einer Sperre betroffen ist ein Hof im Montafon, der eine Kuh aus einem mittlerweile gesperrten Betrieb bei sich eingestellt hatte. Im Klostertal konnte die Sperre eines Betriebes hingegen wieder aufgehoben werden, der dort aufgetretene TBC-Verdacht bestätigte sich nicht.
Die ersten erkrankten Tiere wurden im Zuge laufender Untersuchungen entdeckt, die jährlich im Anschluss an die Weidesaison durchgeführt werden. Dabei werden rund 800 Betriebe mit rund 9.000 Stück Vieh von beauftragten Tierärzten kontrolliert. Der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) hat in dieser Woche mit der Landwirtschaftskammer, der Jägerschaft und den Behörden im Rahmen eines "Runden Tisches" einen "Aktionsplan Tbc 2020+" erarbeitet, mit dem die Eindämmung der Infektionskrankheit nachhaltig gelingen soll.