Der Mann und die Frau hatten sich laut Polizei am Donnerstag verirrt, er war zudem verletzt. Eine Rettung am Abend war wegen der widrigen Bedingungen - Sturm, Dunkelheit und extrem steiles Gelände - nicht möglich gewesen. Sie mussten die Nacht in Begleitung der Bergretter oben verbringen.
Der 23-Jährige und seine 24-jährige Begleiterin wollten am Donnerstag auf den Hohen Krippenstein (Bezirk Gmunden) aufsteigen. Sie gingen zunächst über eine Skipiste, dann zweigten sie auf einen vermeintlichen Weg ab, den sie auf einer Karten-App zu erkennen glaubten, den es aber offenbar nicht gab. Daraufhin verstiegen sie sich völlig, gerieten in extrem steiles und felsiges Gelände und der Mann verletzte sich. Am Nachmittag alarmierten sie die Bergrettung. Bei einem Suchflug wurde ihr Standort zwar ungefähr ausgemacht, eine Rettung per Hubschrauber war aber - zunächst wegen der starken Windspitzen von bis zu 70 km/h und dann wegen der beginnenden Dunkelheit - nicht möglich.
Daher fuhren Bergretter und Alpinpolizei mit der Seilbahn hinauf und machten sich zu Fuß auf den Weg. Sie mussten sich im Finstern über mehr als 500 Höhenmeter abseilen. Nach vier Stunden trafen sie bei den durchnässten und unterkühlten Tschechen ein. Ein sicherer Abtransport des Verletzten und seiner Begleiterin war aber wegen der Dunkelheit nicht möglich. Auch bestand aufgrund der Geländebeschaffenheit Absturzgefahr. Freitagfrüh war schließlich eine Hubschrauberbergung durchführbar. Die zwei Bergsteiger wurden ins Salzkammergut-Klinikum nach Bad Ischl gebracht, die Bergretter in sicherem Gelände abgesetzt.