Die Brandgefahr von E-Autos ist nicht größer als bei anderen Fahrzeugen, zeigten sich Experten von Feuerwehr und ÖAMTC im APA-Gespräch einig. Doch verhalten sich Lithium-Ionen-Akkus bei einem Brand völlig anders als fossile Kraftstoffe. Während sich flüssiges Benzin oder Diesel an Ort und Stelle löschen lassen, kann eine noch spannungsgeladene Zelle Wochen später erneut zu brennen beginnen.
"Die Schwierigkeiten und Herausforderungen sind die Hochvoltakkus", sagte Andreas Rieger, Sprecher des Bundesfeuerverbandes, über die Gefahr bei Unfällen von Elektrofahrzeugen. Obwohl es in den meisten Fällen nicht zu einem Brand des Akkus kommt, werden Feuerwehrleute seit einiger Zeit speziell auf E-Autos geschult.
Kühlen wichtig
Fängt ein Akku doch Feuer, muss er gründlich und komplett heruntergekühlt werden. Oberflächliches Löschen kann schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Einzelne Zellen, die noch Energie in sich haben, können sich ansonsten wieder entzünden. "Das kann binnen Minuten, Stunden oder Wochen wieder anfangen zu reagieren", betonte Rieger.
Einige Hersteller setzen deshalb auf spezielle Zugänge am Fahrzeug, durch die man schnell zu den meist tief verbauten Batterien gelangt. "Dazu schmilzt jeweils ein wärmeempfindliches Bauteil an Akkugehäuse und Fahrgestell, um den Feuerwehrleuten durch das entstehende Loch freien Löschmittelzugang zur Batterie zu ermöglichen", erklärte die Pressesprecherin von Renault Österreich, Nora Mautner Markhof. Damit sei es möglich, die Batterie schnell und komplett abzuschalten und die Gefahr eines größeren Brandes zu verringern.
Aber auch diverse Sicherheitssysteme kommen zum Einsatz. Temperatur und Spannung des Akkus wird ständig überwacht. "Sobald der Airbag auslöst, ist die Abschaltung des Batteriesystems vorgesehen", berichtete Christian Klejna vom ÖAMTC. "Ein Elektroauto ist genauso sicher wie jedes andere Fahrzeug auch", sagte Klejna.