Im Fall einer 15-Jährigen, die am Freitag von der Polizei aus einer Wohnung in Baden befreit worden war, hatte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt zunächst Ermittlungen wegen des Verdachts der Vergewaltigung gegen den 25-jährigen Freund der Jugendlichen aufgenommen. Geprüft wurden laut Sprecher Erich Habitzl auch Angaben des Opfers, wonach es einen Monat lang in der Wohnung festgehalten wurde. Habitzl zufolge ermittelt die Anklagebehörde gegen den Mann auch wegen des Verdachts der Körperverletzung. Bereits am Freitagabend war bekannt geworden, dass der Verdacht der Freiheitsentziehung im Raum steht. Die Erhebungen dauerten am Samstag an. Auf dem Programm standen mehrere Einvernahmen. Am Samstagnachmittag ließen die Behörden vernehmen, dass das Mädchen nicht festgehalten worden sein dürfte.
Vor einigen Wochen ausgerissen
Die 15-Jährige, die mit ihrer Familie in Wien-Favoriten lebt, war vor einigen Wochen ausgerissen. Die Rumänin wurde abgängig gemeldet und dürfte nach Polizeiangaben zunächst in der Wohnung des 25-jährigen österreichischen Staatsbürgers Unterschlupf gefunden haben. Wie lange sich das Paar tatsächlich in Baden aufhielt, war am Samstag weiter unklar.
Am Freitagvormittag rief die Rumänin gegen 11.30 Uhr den Polizeinotruf und erklärte, dass sie in der Wohnung festgehalten werde. Als die Beamten eintrafen, fanden sie das Mädchen leicht verletzt vor. Es hatte Hämatome, die allerdings bereits älter waren. Der 25-Jährige wurde wegen des Verdachts der Freiheitsentziehung festgenommen.
Die Hintergründe sind noch völlig unklar, wie ein Polizeisprecher der APA berichtete. Ob das Paar im gesamten Zeitraum in der Wohnung in Baden untergetaucht war oder sich erst seit kurzem dort aufhielten, ist etwa noch Gegenstand von Ermittlungen. Die Polizei fand heraus, dass sich in der niederösterreichischen Wohnung zumindest einmal der Vater des 25-Jährigen aufgehalten hatte.