Der Transport von 7.000 Tonnen Hausmüll, die seit Jahren in einer Mülldeponie im süditalienischen Battipaglia nahe Salerno lagern, ist nach Erteilung entsprechender Genehmigungen auf Schiene. Das teilte die Zöchling Abfallverwertung GmbH, die den Abfall in einer Anlage in St. Pölten aufbereiten soll, am Dienstag mit. Die Grünen Niederösterreich bezeichneten den Mülltransport als "Schildbürgerstreich".
In "Zeiten der Klimakrise" werde der Unrat mit über 300 Lkw-Fahrten zu je 24 Tonnen quer durch Europa transportiert, was "kein Mensch versteht", sagte Landessprecherin Helga Krismer. Sie forderte, die EU solle dafür sorgen, dass die Entsorgung in den jeweiligen Verursacherländern stattfinde, denn hier habe der "freie Warenverkehr eine Grenze überschritten".
Der Geschäftsführer des Abfallverwerters, Johann Zöchling, betonte, dass die notwendigen Genehmigungen seitens des Umweltministeriums erteilt worden seien und sein Unternehmen bereits mit "Hochdruck an der Organisation der Umstellung auf intermodalen Transport, der zum größten Teil per Bahn stattfinden wird", arbeitet. Weiters sei anzumerken, dass in Italien "keine ausreichenden Kapazitäten zur weiteren Behandlung und Rückgewinnung dieser Wertstoffe verfügbar sind".
Die Zöchling Abfallverwertung GmbH hat am Dienstagnachmittag klargestellt, dass es sich bei dem Müll, der aus Italien importiert werden soll, nicht um bereits jahrelang auf einer Deponie gelagerte Abfälle handelt. Das Material stamme vielmehr "aus der laufenden Sammlung und Behandlung von Hausmüll", teilte das Unternehmen der APA schriftlich mit.