Wegen den massiven Niederschlägen und Unwettern waren am Montag zahlreiche Zugstrecken im Westen und Süden Österreichs unterbrochen. Im Bereich Oberes Drautal, Brixental/Salzachtal, Tauern und Salzkammergutbahn kam es zu Streckensperren. Teilweise ist auch kein Schienenersatzverkehr möglich, weil die Straßen gesperrt sind, informierten die ÖBB.
Genaue Prognosen sind wetterabhängig und zurzeit eher schwierig. Die ÖBB empfiehlt allen Reisenden, sich vor geplanten Reisen nochmals über den aktuellen Status online unter www.oebb.at oder telefonisch unter 07-1717 zu informieren. ÖBB-Chef Andreas Matthä dankte allen Einsatzkräften für die gute Zusammenarbeit. "Natürlich ist die aktuelle Wettersituation auch eine Geduldsprobe für viele Fahrgäste, die wir trotz der aktuellen Bedingungen sicher an ihr Ziel bringen wollen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran die Strecken bald wieder frei zu bekommen und eine sichere Weiterfahrt zu ermöglichen."
Wegen Unwetterschäden sind für Fernverkehrszüge auf der Tauernstrecke zwischen Schwarzach-St. Veit und Spittal-Millstättersee keine Fahrten möglich. Zwischen Bischofshofen und Spittal-Millstättersee wurde für Fernverkehrszüge ein Schienenersatzverkehr mit Bussen über die Tauernautobahn (A10) eingerichtet. Auf der Strecke Spittal-Mallnitz war aufgrund der Unwetterschäden kein Fern- und Nah-, sowie Schienenersatzverkehr möglich.
Auch im Gasteinertal war aufgrund der Unwetterlage kein Schienenersatzverkehr möglich. Die Dauer der Sperre ist derzeit nicht absehbar, berichteten die ÖBB am Montagvormittag. Aufgrund der akuten Lawinengefahr musste auch die Tauernschleuse für den Autoreisezug zwischen Mallnitz und Böckstein am Sonntag gesperrt werden.
Wegen eines Murenabganges waren auch zwischen Saalfelden und Hochfilzen keine Bahnfahrten möglich. Aus Sicherheitsgründen bleibt die Strecke in diesem Bereich nach einer geologischen Begutachtung durch Experten weiter gesperrt. Wegen Unwetterschäden ist auch die Bahnstrecke zwischen Bruck-Fusch und Zell am See unterbrochen. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde zwischen Hochfilzen und Bruck-Fusch eingerichtet. Der Bahnhof Zell am See kann vom Schienenersatzverkehr nicht angefahren werden. Fernverkehrszüge werden umgeleitet.
Die Streckensperre für die Bahnverbindung zwischen Lienz und San Candido/Innichen bleibt bis auf weiteres aufrecht. Die Schäden an der Strecke betreffen die Masten und Oberleitungen, sowie Verlegung der Strecke. Der Schienenersatzverkehr zwischen Lienz und Sillian wurde laut Bahn eingerichtet. Die Drautalbahn in Osttirol bleibt laut ÖBB voraussichtlich bis zum 30. November gesperrt.
Unterbrochen war auch die Strecke Steeg-Gosau - Obertraun-Dachsteinhöhlen, laut ÖBB voraussichtlich bis 17.00 Uhr. Ein Schienenersatzverkehr für den Nahverkehr zwischen Bad Aussee und Obertraun-Dachsteinhöhlen wird ab 12.50 Uhr Uhr eingerichtet. Zwischen Unzmarkt und Thalheim Pöls war der Betrieb durch die Hochwasserführende Mur nur eingleisig möglich.
Die Brennerstrecke wurde auf der Südtiroler Seite Montagfrüh gegen 8.00 Uhr wieder für den Personenverkehr geöffnet, das heißt die ÖBB/DB-Eurocitys der Relation München-Verona verkehren wieder planmäßig. Mit diesen planmäßigen Zügen können auch jene rund 200 Fahrgäste ihre Reise über den Brenner Richtung Süden fortsetzen, für die es gestern Sonntag wegen der italienischen Streckensperre kein Weiterkommen mehr in Innsbruck gab. Die ÖBB haben diese Reisenden in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Innsbruck für eine Nacht in Hotels untergebracht.
Im Außerfern war am Montag die Strecke zwischen Reutte und Garmisch-Partenkirchen auf deutscher Seite weiter unterbrochen, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Die Sperre dauert voraussichtlich noch den gesamten Montag an.