Die Nachricht klingt wie aus einem schlechten Film: Eine 47-jährige Niederösterreicherin wurde während ihres Krankenhausaufenthalts von ihrem Chef gekündigt, wie krone.at berichtet. Die Kündigung kam aus heiterem Himmel. Überbringer war ein Taxler, der der vierfachen Mutter das Schreiben persönlich im Krankenzimmer übergab.
Die Frau hatte sich bereits im Sommer einer gynäkologischen Operation unterziehen müssen. Zwei Wochen war sie dabei in stationärer Behandlung, zwei Wochen zur Rekonvaleszenz zu Hause. Obwohl sie noch nicht ganz fit gewesen sei, hätte sie sich damals gesundschreiben lassen.
Anfang Oktober musste die 47-Jährige erneut zu einer Operation ins LKH Steyr, wo ihr der Taxler die Kündigung ans Krankenbett brachte - völlig überraschend, wie es heißt. Die Frau hatte 15 Jahre bei dem Unternehmen im Bezirk Linz-Land gearbeitet. Beschwerden hätte es zuvor nie gegeben.
Ist so eine Kündigung am Krankenbett rechtens?
"Es existiert weder ein Kündigungsverbot im Krankenstand noch ein genereller Kündigungsschutz bei Krankheit", wird man bei der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) dazu informiert. Der Arbeitgeber könne auch während eines Krankenstandes des Mitarbeiters die Kündigung aussprechen. Mit dem Zugang der Kündigungserklärung während des Krankenstandes würde der Lauf der Kündigungsfrist ausgelöst und das Arbeitsverhältnis ende zum Kündigungstermin.
Wenn sich der Arbeitnehmer im Krankenhaus befindet, müsse eine schriftliche Kündigung ins Krankenhaus gesendet werden. "Eine durch die Post zugestellte Kündigung gilt dann als wirksam zugestellt, wenn der Kündigungsbrief auf dem Nachtkästchen deponiert bzw. in einem für die Patienten bestimmten Postfach abgegeben wird."
Wenn die Kündigung also persönlich durch den Taxler übergeben wurde, ist das also tatsächlich rechtens.