Die österreichischen QuantenphysikerRainer Blatt, Anton Zeilinger und Peter Zoller wurden heute, Mittwoch, in Hefei gemeinsam mit neun weiteren Physikern mit dem Micius-Preis der chinesischen Micius Quantum Foundation ausgezeichnet. Mit der jeweils mit bis zu 1 Mio. Yuan (128.000 Euro) dotierten Ehrung soll herausragende anwendungsoffene Forschung in der Quantenphysik gefördert werden.
Der Experimentalphysiker Rainer Blatt von der Universität Innsbruck und dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) erhält einen Micius-Preis für seine wegweisenden Experimente zu Quantencomputern. Der Theoretische Physiker Peter Zoller, ebenfalls Uni Innsbruck und IQOQI, teilt sich einen Preis mit seinem ehemaligen Innsbrucker Kollegen Juan Ignacio Cirac, nun am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei München, für entscheidende theoretische Arbeiten zu Quantenrechnern. Der Präsident der ÖAW und Experimentalphysiker Anton Zeilinger bekommt einen Micius-Preis zusammen mit seinem ehemaligen Doktoranden an der Uni Wien, Jian-Wei Pan, nun an der Chinesischen Universität der Wissenschaften und Technik in Hefei, für bahnbrechende Experimente zu sicherer Quantenkommunikation über lange Distanzen. Alle fünf sind Mitglieder der ÖAW.
Unter den Preisträger finden sich auch der US-Informatiker Peter Shor und der US-Nobelpreisträger David J. Wineland. Benannt ist der Preis nach dem chinesischen Philosophen Micius, der bereits im fünften Jahrhundert vor der Zeitenwende entdeckte, dass sich Licht geradlinig ausbreitet. China hat auch seinen ersten, 2016 gestarteten Quantenkommunikationssatelliten "Micius" genannt. Das Preiskomitee setzte sich aus Vertretern großer und international renommierter chinesischer Wissenschaftsinstitutionen zusammen.