Auf dem Dach der Volksschule Aigen in der Stadt Salzburg ist eine leicht erhöhte Kontamination mit Radioaktivität festgestellt worden. Die Stadt hat daher umgehend ein Gutachten eingeholt, das jetzt Entwarnung gibt: Eine Gesundheitsgefährdung für alle, die das Gebäude genutzt haben, kann ausgeschlossen werden. Die Verstrahlung ist noch auf den Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 zurückzuführen.
Ende Juli war das Blechdach im Zuge der Schulsanierung von der Turnhalle abgenommen worden. Beim Recyclingunternehmen wurde dann die Verstrahlung festgestellt. Die Stadt beauftragte daher die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) mit einem Gutachten: "Die ermittelten Dosisleistungswerte liegen im Bereich der natürlichen externen Strahlenbelastung in der Umwelt. Es besteht daher keine Gefährdung durch die vorhandene Kontamination für Einzelpersonen", heißt es darin. Florian Merz, der Strahlenschutzbeauftragte der Landeskliniken, erläuterte: Man hätte sich 380 Jahre lang in dieser Schule aufhalten müssen, um den österreichischen Grenzwert zu erreichen. Laut Gerd Oberfeld von der Landessanitätsdirektion Salzburg seien aktuelle Messwerte im Freien etwa in Tamsweg oder Krimml höher als jene in der Volksschule Aigen.
Lackschicht kurz nach Tschernobyl aufgetragen
Die leichte Kontamination wurde auf einer Lackschicht festgestellt, die nach Ersteinschätzungen kurz nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 aufgetragen wurde. Mit dem Lack wurde die damals erhöhte Strahlung konserviert.
Die Dachteile werden nun bei einem Spezialunternehmen entsorgt. Dabei wird der Lack durch thermische Behandlung zu Asche verarbeitet, mit einem Hochdruckwasserstrahl entfernt und danach fachgerecht entsorgt.