Vor zwei Jahren haben Lungentransplantierte aus mehreren Nationen unter wissenschaftlicher Begleitung der MedUni Wien und des AKH Wien den Kilimandscharo (5.895 m) erklommen. Sie wollten zeigen, welche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität sie durch die Transplantation wiedererlangt haben. Nun planen 16 Patienten ein ähnliches Vorhaben. Sie wollen auf den Jebel Toubkal in Marokko (4.167 m).
Der Aufstieg auf den höchsten Gipfel Nordafrikas beginnt am 1. September. Am 7. September soll dieser erreicht werden, wurde am Montag in einer Aussendung bekannt gegeben. Unter den Bergsteigern sind Patienten aus Österreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Griechenland und Zypern.
Tägliche Untersuchungen
"Um die Patienten sicher zu betreuen und ihre Gesundheit sicherzustellen, werden sie im Lauf dieses 'Atlas-Trails' täglich untersucht. Neben der Messung der Vitalwerte werden auch die Blutgase, die Nierenwerte und die Elektrolytwerte gemessen sowie der Höhenkrankheits-Score bestimmt", erklärte Peter Jaksch von der Universitätsklinik für Chirurgie der MedUni Wien/AKH Wien, der seit 18 Jahren lungentransplantierte Patienten betreut. An die 30 Mediziner werden den Trail begleiten, davon 16 von MedUni Wien/AKH Wien.
Die 16 lungentransplantierten Bergsteiger wurden zuvor sportärztlich untersucht und mussten ein individuelles Trainingsprogramm absolvieren. Der Jüngste ist 27 Jahre alt und kommt aus Griechenland, der Älteste 65 und ist Österreicher. Ziel ist es, so Jaksch, "zu zeigen, dass man nach schwerer Krankheit und dem chirurgischen Eingriff einer Lungentransplantation wieder ein aktives Leben führen kann". Schon die Leistungen der Kilimandscharo-Besteiger habe bewiesen, dass man trotz Lungentransplantation eine "enorme Lebensqualität und Leistungsfähigkeit" erreichen könne.