Seit Jahresbeginn sind im Straßenverkehr 13 Kinder ums Leben gekommen. "Damit wurden heuer in den ersten acht Monaten mehr Kinder getötet als den vergangenen zwei Jahren zusammen", schlug der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) Alarm. Zuletzt starb am Sonntag in Salzburg eine Vierjährige, nachdem ein Pkw in eine Menschengruppe gefahren war.
2018 kamen drei Kinder im Straßenverkehr ums Leben, im Jahr 2017 waren acht Todesopfer zu beklagen, im Jahr 2016 sieben. Heuer wurden laut vorläufigen Zahlen allein im August bisher vier Kinder bei Verkehrsunfällen getötet: In Kärnten kam ein Kind als Autoinsasse bei einem Zusammenstoß zweier Pkw ums Leben. In Niederösterreich fuhr ein Auto in einen Fahrradanhänger, zwei Kinder starben, und zuletzt das Unglück in Salzburg-Gneis.
Insgesamt mehr Verkehrstote
"Es wäre falsch, diese Serie an schrecklichen Unfällen als Einzelfälle abzutun", sagte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer und verwies auf die auch insgesamt gestiegene Zahl der Verkehrstoten im laufenden Jahr. Familien müssten besser vor Rasern und Alko-Lenkern geschützt werden. Im Ortsgebiet sei die Sicherheit von Kindern vor allem durch zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs gefährdet sowie durch unübersichtliche Kreuzungen und zu schmale Gehwege. Häufig fehlten sichere Geh- und Radverbindungen von einer Siedlung zum nächsten Ortsgebiet oder zur Bus-Haltestelle entlang einer Freilandstraße.
"In der Vergangenheit wurden viele Maßnahmen gesetzt, damit Kinder verkehrsgerecht werden. Massiv vernachlässigt wurden Maßnahmen, die das Verkehrssystem kindgerecht machen", kritisierte Gratzer. In den Niederlanden gelte zum Beispiel als Indikator für die Qualität der Verkehrsplanung, wie viele Kinder zu Fuß oder mit dem Rad mobil sind.
Von 2016 bis 2018 sind laut VCÖ rund 8.500 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt worden, davon mehr als 3.500 als Pkw-Insassen. Zehn Kinder kamen als Pkw-Insassen ums Leben. Rund 2.000 Kinder wurden in diesem Zeitraum als Fußgänger bei Verkehrsunfällen verletzt, davon sechs Kinder tödlich.