Eine positive Bilanz haben die Einsatzkräfte nach dem Frequency-Festival in St. Pölten gezogen. Das Rote Kreuz führte 2086 Versorgungen durch, der Öamtc rechnete mit insgesamt rund 300 Pannenhilfen. Laut Polizei gab es weniger Anzeigen als in den Vorjahren. In der Nacht auf Sonntag wurden Zelte aufgeschlitzt und angezündet, verletzt wurde niemand. Bei der Abreise kam es unfallbedingt zu Staus.
Zelte aufgeschlitzt
In der Nacht auf Sonntag wurden mehr als ein Dutzend Zelte am Campinggelände aufgeschlitzt und angezündet, berichtete Stadtpolizeikommandant Oberst Franz Bäuchler. Zwei Verdächtige, die Diebesgut bei sich hatten, wurden angehalten. "Die Erhebungen sind noch im Gange", sagte Bäuchler zur APA. Außerdem seien in der Nacht auf Sonntag die "Handydiebstähle massiv gestiegen", hier seien "Banden am Werk". Eine Verdächtige aus Venezuela wurde festgenommen, ihre Komplizen konnten flüchten.
Zwei Festival-Besucher wurden wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt festgenommen. Einer davon, ein betrunkener 17-jähriger Deutscher, hatte am Freitag Polizisten von hinten angesprungen und leicht verletzt. Auch Drogendelikte wurden angezeigt. Körperverletzungen wurden bisher weniger als zehn gemeldet - eine sehr geringe Zahl angesichts der großen Besucherzahl, meinte Bäuchler. Laut seiner Schätzung gab es ein Drittel weniger Anzeigen als in den Vorjahren, erfahrungsgemäß dürfte die bisher verzeichnete Anzahl aber noch steigen.
Bewährte Maßnahmen
Maßnahmen des Veranstalters wie breitere Wege auf dem Festival-Gelände hätten sich bewährt, hielt Bäuchler fest. In Sachen Anrainerschutz sei es gelungen, den Verkehr großteils aus den Siedlungsgebieten draußen zu halten.
Bei der Heimreise kam es nach einem Unfall auf der Westautobahn (A1) bei St. Pölten Richtung Linz zu kilometerlangen Staus. Verzögerungen und Verkehrsstillstand gab es rund um das Festival-Gelände in der niederösterreichischen Landeshauptstadt - etwa auf der Mariazeller Straße (B20), der Stattersdorfer Hauptstraße und der Harlander Straße.
Rund 200 Öamtc-Einsätze
Der Öamtc hielt bis Sonntagvormittag bei rund 200 Einsätzen, wobei bereits bei der Anreise am Dienstag und Mittwoch - also noch vor dem offiziellen Start - 92 im Raum St. Pölten verzeichnet wurden. Insgesamt wurden an die 300 Pannenhilfen erwartet. Hauptursachen waren leere Batterien, eingesperrte oder verlorene Schlüssel und Reifenschäden. "Wir haben auch einem Rettungsauto Hilfe geleistet, bei dem das Folgetonhorn kaputt war", berichtete ÖAMTC-Sprecherin Romana Schuster.
95 Personen im Krankenhaus
Das Rote Kreuz behandelte vor allem Schnittwunden, Abschürfungen, Verstauchungen sowie Knöchelverletzungen und half einigen Gäste bei Unterkühlung. Von den 2086 versorgten Besuchern wurden 95 in das Universitätsklinikum St. Pölten transportiert.
Indes ist bereits der Vorverkauf für die Jubiläums-Auflage im nächsten Jahr angelaufen. Für das 20. Frequency von 20. bis 22 August 2020 kündigte der Veranstalter Auftritte von Bilderbuch, AnnenMayKantereit, RAF Camora, Yung Hurn und Mero an.