Rund um den Hauskauf einer muslimischen Familie in Weikendorf (Bezirk Gänserndorf) hat Indra Collini, Landessprecherin der NEOS NÖ, Ortschef Johann Zimmermann (ÖVP) kritisiert. "Nicht Willkür oder die persönliche Meinung eines Bürgermeisters", sondern der Rechtsstaat sei Bemessungsgrundlage für so eine Entscheidung, teilte Collini nach der Genehmigung durch die Grundverkehrsbehörde des Landes mit.
"Wenn Bürgermeister beginnen, sich über geltendes Recht zu erheben und Hautfarbe, Religionszugehörigkeit oder Herkunft als wesentlich für eine Wohnortentscheidung betrachten, erinnert das sehr an das vorige Jahrhundert. Klüger wäre es, nicht das Schlimmste anzunehmen, sondern das Beste daraus zu machen, Vertrauen aufzubauen und das persönliche Gespräch zu suchen. Das wäre in diesem Fall die eigentliche Aufgabe eines Bürgermeisters gewesen", teilte Collini am Freitag in einer Stellungnahme mit.
Grünes Licht für Hauskauf
Die staatenlose Familie aus Palästina hatte am Mittwoch grünes Licht des Landes für den Liegenschaftserwerb im Weikendorfer Ortsteil Dörfles erhalten. Der Bürgermeister kündigte daraufhin Rechtsmittel an. Zuvor hatte eine erste Stellungnahme an das Land für Wirbel gesorgt, in der sich die Gemeinde nicht interessiert an einem Zuzug der Familie zeigte: "Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt" würden "in ihren Wertvorstellungen, Sitten und Gebräuchen weit auseinanderliegen". Dies ziehe sich bis ins gesellschaftspolitische Leben.