Insgesamt an 20 Tagen sollen maximal 300 Lkw pro Stunde nach Tirol fahren dürfen, teilte das Land Tirol am Donnerstag nach der Regierungssitzung in einer Aussendung mit. Ab Februar soll dafür ein automatisiertes Dosiersystem zur Anwendung kommen.

"Nach knapp zwei Jahren bestätigten sich die Blockabfertigungen als unverzichtbares Verkehrslenkungsinstrument, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit an besonders kritischen Tagen zu gewährleisten", sagte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Jene kritische Tage machte die Landesregierung rund um die Feiertage zu Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam und am Montag nach dem "Tag der Befreiung" in Italien am 27. März aus.

Ebenso blockweise abgefertigt wird an zwei Montagen im Februar sowie an drei Montagen in März, die als "potenziell stark" eingeschätzt wurden. Auch der 7. Jänner wird als verkehrsintensiver Tag eingestuft. Im Vorjahr war die Blockabfertigung 104,5 Stunden aktiv, also durchschnittlich 3,9 Stunden pro Dosiertag.

Automatisiertes Dosiersystem

Wie bereits beim österreichisch-deutschen Verkehrsgipfel in Berlin angekündigt, soll der Lkw-Verkehr mithilfe eines automatisierten Dosiersystems gelenkt werden. Das soll laut Land Tirol in einer ersten Ausbaustufe nun erstmals im Februar zum Einsatz kommen. Der Kostenpunkt liege bei dieser Investition bei 1,35 Mio. Euro - wobei das Land und die Asfinag die Gesamtkosten "zu gleichen Teilen tragen". Das Land werde aber darüber hinaus für Dosiermaßnahmen auf dem Landesstraßennetz - damit gemeint sind etwa Ampeln - weitere 40.000 Euro in die Hand nehmen. Damit würden insgesamt 715.000 Euro investiert, hieß es.

Das neue Dosiersystem soll folgendermaßen funktionieren: Etwa alle zwölf Sekunden wird ein Lkw mithilfe von an unterschiedlichen Standorten positionierten Ampeln, LED-Wechseltextanzeigen und Videoüberwachung den Checkpoint bei Kufstein-Nord passieren. Im betroffenen Straßenabschnitt werden auch bauliche Maßnahmen nötig, um eine Kontrollbucht einrichten zu können. Nachdem die Lkw dort verlangsamt oder angehalten wurden, werden sie wieder in den Verkehr eingeordnet.

Zehn-Punkte-Plan

In der Endausbaustufe soll, wie im Berliner Zehn-Punkte-Plan vereinbart, in Zusammenarbeit mit Bayern ein Verkehrslenkungssystem eingerichtet werden. Es soll bereits in Deutschland ermöglichen, durch Echtzeit-Informationen auf das Verkehrsaufkommen in Tirol zu reagieren und Dosierungen in Bayern vorzunehmen.

Dass die Bockabfertigungen notwendig seien, argumentierte Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) anhand des Tiroler Verkehrsberichts 2018. "Die Zahlen zeigen, dass sowohl der Kfz-Verkehr insgesamt, aber insbesondere das Verkehrsaufkommen an den Wochenenden als auch der Güterverkehr im Vorjahr gestiegen sind." Mehr als die Hälfte der Transit-Lkw nehme einen Mehr- oder Umweg über den Brenner in Kauf. Sie forderte daher einmal mehr, den Güterverkehr auf die Schiene zu bringen.