Nach einer "Privatfahndung" auf der Webseite eines Wiener Bierlokalbetreibers, der durch die Klage gegen die Grüne Sigrid Maurer bekannt wurde, hat sich am Freitag ein Mann gemeldet, der auf einem der veröffentlichten Fotos einer Überwachungskamera abgebildet ist. Er wolle sich rechtlich gegen den Shopbetreiber wehren, teilte er der Tagezeitung "Der Standard" anonym mit.
Er werde eine Anzeige wegen Verleumdung einbringen, den Shopbetreiber klagen und sich bei der Datenschutzbehörde beschweren, sagte er der Tageszeitung. Eine Sachbeschädigung an dem Geschäft wolle er nicht begangen haben, auch wenn er angibt, keine genaue Erinnerung an den Tag zu haben.
100 Euro "Belohnung"
Der Bierlokalbetreiber wirft den auf seiner Homepage abgebildeten Personen Vandalismus und Diebstahl vor. Er lobte 100 Euro an Personen aus, die ihm Name und Adresse einer der abgebildeten Personen nennen. Das dürfte nun zumindest einmal geschehen sein. So gibt der anonyme, abgebildete Mann gegenüber dem "Standard" an, seine Freundin in das Geschäft geschickt zu haben, damit sie dem Lokalbetreiber seinen Namen und Adresse nennt. Die 100 Euro soll sie daraufhin erhalten haben.
Dem Anwalt des Bierlokalbetreibers, Adrian Hollaender, war im Gespräch mit der APA am Freitagnachmittag nicht bekannt, ob sich der Austausch von Name und Adresse des Abgebildeten gegen Geld zugetragen hat. "Wenn der Betreiber nun allerdings tatsächlich wissen sollte, wer der Tatverdächtige ist, dann wird er ihn zur Anzeige bringen und zivilrechtliche Forderungen für den entstandenen Schaden einfordern", sagte Hollaender.