In der Nähe von Bludenz in Vorarlberg hat die ÖBB Gleise auf einer Länge von etwa fünf Kilometern weiß eingefärbt. Damit soll dem Aufheizen der Schienen bei starker Sonneneinstrahlung vorgebeugt werden und Schienenverdrückungen oder Gleisverwerfungen verringert werden. Verläuft das Projekt erfolgreich, könnte es auf ganz Österreich ausgeweitet werden.
"Das Projekt ist sehr vielversprechend und wir erhoffen uns dadurch eine wirksame Maßnahme gegen die Auswirkungen des Klimawandels", teilte ÖBB Infrastruktur-Vorstand Franz Bauer in einer Aussendung mit. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Temperaturen der Schienen damit um fünf bis acht Grad Celsius gesenkt werden können.
Zwei Jahre lang geforscht
Um die Farbe auf die Gleise aufzutragen, wurde von der Lehrwerkstätte Feldkirch ein spezielles Gefährt entwickelt. Zwei Jahre lang wurde geforscht und entwickelt, bis der Oberbauwagen fertig war, an dem ein Sprühgerät befestigt wurde. Der Wagen bewegt sich mit fünf bis sieben Kilometern pro Stunde, wobei die Farbe beim Auftragen weder in den Untergrund noch auf das Gleisbett gelangt.
Nun gelte es, wie Jürgen Neumayr von den ÖBB erklärte, das ganze Jahr über zu analysieren, ob sich die Schienen nun tatsächlich weniger verformen. Ist dies der Fall, soll das Projekt in ganz Österreich angewandt werden. Die Methode ist bereits in der Schweiz und in Italien bekannt, wo sich der temperatursenkende Effekt der weißen Farbe schon bestätigt hat.