In den vergangenen zehn Jahren sind in Österreich im Schnitt täglich 2,4 Hektar an Fläche für Verkehrsinfrastruktur verbaut worden. Damit hätten die Verkehrsflächen im letzten Jahrzehnt um 89 Quadratkilometer zugenommen, rechnete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Mittwoch mit Berufung auf Daten des Umweltbundesamts vor.
Neben dem Straßenausbau verursacht vor allem die Zersiedelung einen massiven Flächenverbrauch. "Die Bodenversiegelung ist eines der großen Umweltprobleme in Österreich, das durch die Klimakrise noch virulenter wird. Betonierte Flächen heizen sich massiv auf und werden zu Hitzeinseln. Versiegelte Böden können bei Starkregen kein Wasser aufnehmen und erhöhen damit die Hochwassergefahr", sagte VCÖ-Experte Markus Gansterer. Der VCÖ fordert deswegen gesetzliche Vorgaben für eine verkehrssparende Raumordnung. So sollen Wohnbauförderungen auch Mobilitätskriterien wie etwa die Nähe zu öffentlichen Verkehrsanbindungen enthalten.
Gemeinsam mit der Österreichischen Hagelversicherung werden heuer beim VCÖ-Mobilitätspreis vorbildliche Projekte für eine verkehrssparende Siedlungsentwicklung ausgezeichnet. Bis 14. Juni können Projekte eingereicht werden.