Das von vielen heiß geliebte Eis wird durch Aufschlagen cremig. Manche Hersteller übertreiben es aber und bringen bis zu 130 Prozent Lufteinschlag in ihre Schleckerei. Das stellten die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich in einem Test von zwölf im Handel erhältlichen Packungen Vanilleeis fest. Sie fordern, dass der Grundpreis nach Gewicht statt Volumen ausgezeichnet wird.
Die AK verglich Zutaten sowie Nährwerte und ließ im Labor den Lufteinschlag feststellen. Die fünf gekauften Bio-Produkte wiesen einen Lufteinschlag von 43 - "Ein gutes Stück Heimat Bio-Eis Vanille" - bis 69 Prozent auf. Mehr Luft war in den sieben konventionellen Proben, nämlich 109 bis 130 Prozent. Die Preise lagen hier bei 0,30 bis 0,87 Euro pro 100 Gramm, Bio ist eine Spur teurer: 0,69 bis 1,33 Euro pro zehn Deka. Die Konsumentenschützer empfehlen, die Volumen- und Gewichtsangaben, die auf jeder Packung abgedruckt waren, miteinander zu vergleichen: Je höher die Abweichung, desto mehr Luft ist im Eis.
Inhaltsstoffe
Bezüglich der Inhaltsstoffe fanden sich neben diversen Milchbestandteilen auch Verdickungsmittel wie Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl und/oder Carrageen. In den konventionellen Produkten waren auch Emulgatoren wie Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren und färbende Zutaten, bei vielen wird Zucker durch billigeren Glucose- und/oder Glucose-Fructose-Sirup ersetzt; in zwei Eissorten steckte zusätzlich noch - verglichen mit Milchfett - billigeres Kokosfett. Klassisches Vanilleeis wird aus Obers, Milch, Zucker, Vanille und eventuell Ei hergestellt, klärte die AK auf.
Seinen Geschmack erhalten die Köstlichkeiten im Test laut Zutatenliste durch gemahlene Vanilleschoten, Vanilleextrakt und/oder natürliches Vanillearoma. Auch biotechnologisch oder synthetisch hergestellte Aromen werden verwendet. Extrahierte gemahlene Vanilleschoten machen die schwarzen Pünktchen ins Eis, sind aber nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal, da sie kaum noch Aroma haben. Fett - 3,9 bis 12,6 Gramm in zehn Deka - und Zucker zaubern die Kalorien hinein, immerhin 167 bis 223 in 100 Gramm, das sind ungefähr zwei kleine Kugeln, errechneten die Konsumentenschützer.