Die Umweltschutz-Aktivisten der Gruppen "Extinction Rebellion" und "Ende Geländewagen" haben bereits in England und Deutschland aufsehenerregende Protest-Aktionen gesetzt. Sie wollen mit "gewaltfreiem zivilen Ungehorsam" für Aufmerksamkeit sorgen und blockierten dafür in der Vergangenheit beispielsweise größere Verkehrsknotenpunkte oder Braunkohletagbauwerke in Deutschland.

Die beiden Gruppe besetzen am Freitag unter dem Motto "Erobern wir die Stadt von den Autos zurück!" den Wiener Ring. Bei der Räumung sei es den Aktivisten zufolge zu überbordender Polizeigewalt gekommen.

Die Österreich-Ableger von "Extinction Rebellion" haben erstmals im April die Ringstraße beim Burgtheater blockiert. Eine Handvoll Aktivisten wurde damals von Beamten von der Fahrbahn getragen. Ende April legten sie das Lokal einer Fast-Food-Kette auf der Mariahilfer Straße lahm. Die "Rebellion gegen die Auslöschung" wurde im vergangenen Jahr von britischen Wissenschaftern gegründet und ist eine der am schnellsten wachsenden Umweltbewegungen. Sie fordert von den Staaten, einen Klima-Notstand auszurufen, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2025 auf Null zu senken und das Artensterben zu stoppen. Mehrmals legten sie mit ihren Aktionen schon den Verkehr in Londons Innenstadt lahm. Um auf das weltweite Artensterben aufmerksam zu machen, haben Umweltschützer im Mai rund 300 Liter Kunstblut vor dem Pariser Eiffelturm vergossen.

Anti-Kohlekraft-Bewegung

Die Organisation "Ende Gelände" gilt als Anti-Kohlekraft-Bewegung, sie hat in Deutschland bereits zahlreiche Protestaktionen an Braunkohlestandorten organisiert. Im Oktober hatten beispielsweise 250 Umweltaktivisten versucht, in den rheinischen Braunkohletagebau Inden vorzudringen. Bei der neuen Protestwelle gegen den Braunkohleabbau in Nordrhein-Westfalen erstattete die deutsche Polizei Strafanzeigen gegen insgesamt 400 Aktivisten. Auf dem Gelände des Tagebaus Hambach besetzen 18 Kohlegegner zwischenzeitlich einen Bagger. Nach Angaben des Aktionsbündnisses "Ende Gelände" beteiligten sich rund 6.500 Aktivisten an den Protesten. In Österreich fungieren die Aktivisten unter dem Namen "Ende Geländewagen" und setzten sich ebenso für eine Mobilitätswende ein