Das Landeskriminalamt Oberösterreich hat in zweijähriger Kleinarbeit die mehr als 700 einschlägigen Kontakte eines Anfang 2018 wegen Kinderporno-Besitzes verurteilten oberösterreichischen Arztes durchforstet und über 100 seiner Tauschpartner identifiziert. Sie sind über den gesamten Globus verstreut und werden nun in ihren Heimatländern strafrechtlich verfolgt, teilte die Polizei mit.
2017 waren Ermittlungen gegen den Mediziner aufgenommen worden. Mittlerweile wurden über 100 Personen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Polen, Belgien, China, Kroatien, Luxemburg, Großbritannien, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Spanien, Tschechien, Ungarn, Südafrika, Argentinien, Mexiko und den USA ausgeforscht, die mit dem Oberösterreicher kinderpornografisches Material getauscht haben sollen.
Nur online vernetzt
Üblicherweise kennen diese Leute einander nicht persönlich, sondern seien nur online vernetzt, erklärte Chefinspektor Wolfgang Dirisamer, der im Landeskriminalamt mit Sexualdelikten befasst ist, der APA. Es fließe auch kein Geld, sondern man tausche Bilder und Videos.
Von den deutschen Verdächtigen wurden bereits einige angeklagt. Bei einem österreichischen Tauschpartner handle es sich laut Ermittlern um einen Wiederholungstäter, der inzwischen vom Landesgericht Wien zu einer rechtskräftigen Freiheitsstrafe verurteilt worden ist. Der oberösterreichische Arzt, der 13 Jahre lang kinderpornografische Bilder und Videos besessen und weitergegeben haben soll, hatte im Jänner 2018 ebenfalls eine Haftstrafe ausgefasst.