Das Schwarzgeld aus dem illegalen österreichischen Glücksspiel, dem die Behörden am Donnerstag mit der "Operation Joker" ein Ende setzten, ist in Ungarn gewaschen worden. Das berichtete das ungarische Landespolizeipräsidium (ORFK) am Freitag. Demnach haben zwei Ungarn mitgewirkt. Ein 33-jähriger Bankangestellter soll den österreichischen Verdächtigen geholfen haben, bei Banken Konten zu eröffnen.
Der Mann wurde verhaftet. Ein zweiter Ungar soll bei der Geldwäsche assistiert haben, indem auf seinen Namen verschiedene Konten bei ungarischen Geldinstituten eröffnet wurden. Der Mann wurde wegen Geldwäsche-Verdachts einvernommen, befindet sich jedoch auf freiem Fuß.
Zusammenarbeit
In Zusammenarbeit der österreichischen und ungarischen Behörden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Leoben wurde der Verdacht der Geldwäsche in Ungarn bewiesen, so das ORFK. Demnach wurden bei Hausdurchsuchungen in Ungarn Beweismittel sowie aus der Straftat stammende Vermögenselemente beschlagnahmt und Bankkonten gesperrt. Dabei habe der Banker an der Verschleierung der Herkunft von aus Straftaten stammenden 582.000 Euro illegalem Glücksspielgeld mitgewirkt, wofür er von der ausgehobenen Bande finanziell entschädigt wurde.
Die ungarische Ermittlungen fanden gemeinsam mit der österreichischen "Operation Joker" statt, bei der die Behörden den bisher größten Schlag gegen illegales Glücksspiel gelang. Sechs Personen wurden festgenommen, insgesamt gab es 43 Hausdurchsuchungen in mehreren Bundesländern und in Ungarn. In einer Halle in Niederösterreich wurden 533 illegale Glücksspielautomaten sichergestellt. Dazu wurden Geld sowie Gold- und Silberbarren im Wert von 382.000 Euro beschlagnahmt.