Österreich geht bei der Bevölkerungszahl auf die Neun-Millionen-Marke zu: Nach Angaben der Statistik Austria lebten am 1. Jänner 2019 knapp 8,86 Millionen Menschen in Österreich, das sind um 0,41 Prozent oder 36.508 Menschen mehr als am 1. Jänner 2018. Allerdings hat sich der Bevölkerungszuwachs gegenüber 2017 deutlich verlangsamt - damals betrug der Zuwachs noch 0,56 Prozent oder 49.402 Menschen.
Der Großteil des Bevölkerungsanstiegs, nämlich beinahe 97 Prozent oder 35.501 Personen, ging auf das Konto der Netto-Zuwanderung. Dazu kam ein Geburtenüberschuss. Es wurden im vergangenen Jahr um 1.560 Menschen mehr geboren als gestorben sind.
Wo gab es die größte Zunahme?
Die größte Zunahme verzeichnete Vorarlberg, kaum Zuwachs gab es in Kärnten mit einem Plus von 41 Personen oder 0,01 Prozent. Aber immerhin verzeichnete das südlichste Bundesland nach einem Rückgang im Vorjahr wieder eine Zunahme. In Vorarlberg waren es 0,65 Prozent plus, in Oberösterreich 0,58 Prozent, in Salzburg, 0,48 und in Tirol 0,47 Prozent plus. Danach kommt erst Wien mit einem Zuwachs von 0,46 Prozent. Das ist insofern bemerkenswert, als die Bundeshauptstadt zwischen 2009 und 2017 immer das Bundesland mit dem höchsten Zuwachs ist. Hinter Wien kamen Niederösterreich mit 0,41 Prozent plus, das Burgenland mit 0,26 Prozent Zuwachs, die Steiermark mit 0,23 Prozent mehr Menschen als zu Jahresbeginn 2018 und eben Kärnten.
Und in den Bezirken?
Bricht man das noch weiter herunter, so verzeichneten 62 politische Bezirke Zuwächse, der am höchsten in Bruck an der Leitha (plus 1,56 Prozent), Wels-Land (plus 1,38 Prozent), Linz-Land (1,16 Prozent mehr), Gänserndorf (plus 1,15 Prozent) und Eisenstadt (1,11 Prozent plus) ausfiel. In 32 Bezirken gab es einen Rückgang: Die deutlichsten Rückgänge gab es in Murau (minus 0,93 Prozent), Gmünd (0,68 Prozent Rückgang), Sankt Veit an der Glan (minus 0,67 Prozent), Leoben (minus 0,65 Prozent) und im Bezirk Murtal (minus 0,64 Prozent).
Auf regionaler Ebene verzeichneten die westlichen Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich laut Statistik Austria bis auf wenige Ausnahmen ein flächendeckendes Bevölkerungswachstum. In der Osthälfte Österreichs konzentrierte sich die Bevölkerungszunahme hingegen vor allem auf den Ballungsraum rund um Wien sowie die Hauptverkehrsachsen Niederösterreichs und das Nordburgenland. Der Schwund betrifft vor allem die Peripherie: das gesamte Waldviertel, die Obersteiermark, vor allem im oberen Murtal, das Mittel- und Südburgenland, weite Teile Kärntens, Osttirol und die meisten alpinen Regionen Niederösterreichs.
Frauen in der Überzahl
Die Frauen waren am 1. Jänner weiter in der Überzahl, es stand 4.501.742 zu 4.357.033. Etwas mehr als 1,7 Millionen Menschen waren Jugendliche unter 20, das entsprach 19,4 Prozent der Bevölkerung. 5,47 Millionen Menschen oder 61,8 Prozent der Bevölkerung waren im Haupterwerbsalter von 20 bis 65 Jahre, 1,67 Millionen oder 18,8 Prozent waren 65 oder älter. Damit reduzierte sich die Zahl der unter 20-Jährigen um 1.803 Menschen. Es gab um 16.744 mehr 20- bis 64-Jährige und um 21.567 mehr Menschen im Pensionsalter. 1.006 Menschen in Österreich waren am 1. Jänner 100 oder älter - 875 Frauen und 131 Männer. Insgesamt waren es um 13 weniger 100-und Mehrjährige als 2018.
Wanderungsstatistik
Die Wanderungsstatistik 2018 wies 146.856 Zuzüge und 111.555 Wegzüge aus. Der Saldo betrug somit 35.301 Menschen. Gegenüber 2017 verringerte sich die Netto-Zuwanderung um 21 Prozent. Die Zuwanderung erfolgte vor allem aus anderen europäischen Staaten. Vier Fünftel entfielen auf Angehörige anderer EU- bzw. EFTA-Staaten (plus 32.002 Menschen) und nur ein Fünftel auf Drittstaatsangehörige (plus 8.015). Damit halbierte sich die Netto-Zuwanderung von Drittstaatsangehörigen in etwa - 2017 waren es noch 16.255. Den größten Zuwanderungsüberschuss gab es 2018 bei Rumänen, gefolgt von deutschen, ungarischen, kroatischen und bulgarischen Staatsangehörigen.
1.438.923 Nicht-Österreicher
16,2 Prozent der Bevölkerung waren am 1. Jänner 2019 Menschen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit, das waren in Absolutzahlen 1.438.923 Personen. Davon stammte etwas mehr als die Hälfte (739.825 Personen) aus anderen EU- und EFTA-Ländern. Die größte Gruppe waren die Deutschen mit 192.426 Menschen, sie hatten einen Anteil von 13,4 Prozent an den ausländischen Staatsbürgern in Österreich. Es folgten Rumänen (112.684), Ungarn (82.712) und Kroaten (79.999). Von den 699.098 Drittstaatsangehörigen waren 121.348 Serben, 117.231 Türken und 95.839 Bosnier. Syrer und Afghanen, die zu großen Teilen erst seit 2015 zugewandert sind, machten mit 49.813 beziehungsweise 44.420 Personen die größten außereuropäischen Nationalitäten aus. Wien blieb das wichtigste Zuwanderungsziel.