Das ist eine Steigerung von zwölf Prozent im Vergleich zum Jahr 2017, berichtete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Donnerstag und forderte eine Kerosinsteuer auf EU-Ebene sowie verstärkte Investitionen in den Ausbau grenzüberschreitender Bahnverbindungen in Europa.
Pro Personenkilometer verursache ein Flugzeug etwa 31 Mal so viel CO2 wie die Bahn in Österreich und doppelt so viel wie ein durchschnittlicher Pkw, hieß es in einer Aussendung. Im Vorjahr seien nach Zahlen des Umweltministeriums hierzulande 831.000 Tonnen Kerosin in die Tanks der Flugzeuge geflossen - um rund 91.500 Tonnen mehr als noch im Jahr 2017 und so viel wie noch nie zuvor.
Seit dem Jahr 2010 verursachte die in Österreich getankte Menge an Flugtreibstoff insgesamt 22,13 Millionen Tonnen CO2. Das entspreche der CO2-Menge, die im Gebäudesektor in den Jahren 2013 bis 2017 im Vergleich zum Jahr 2005 eingespart worden sei, rechnete der VCÖ vor.
Keine Mineralölsteuer
Während die Bahn für den Strom eine Energieabgabe zu zahlen habe und Autofahrer für Diesel und Eurosuper Mineralölsteuer zahlen müssten, kritisierte der VCÖ die Befreiung des Flugtreibstoffs Kerosin von der Mineralölsteuer. Allein in Österreich habe diese Steuerbegünstigung im Vorjahr rund 490 Millionen Euro ausgemacht. Zusätzlich seien Flugtickets internationaler Flüge zur Gänze von der Umsatzsteuer befreit, im Unterschied zu Bahntickets.
In der EU stiegen die CO2-Emissionen des Flugverkehrs im Vorjahr um rund fünf Prozent. Sowohl die EU als auch die einzelnen Mitgliedsstaaten seien gefordert, stärker als bisher in die Schiene zu investieren. "Die Klimakrise ist nur bewältigbar, wenn statt Flugzeug und Auto häufiger die Bahn gewählt wird und mehr Gütertransporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden", sagte VCÖ-Experte Marcus Gansterer.