Von November 2018 bis Anfang Februar 2019 hat es 330 Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser weniger gegeben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das teilte das Bundeskriminalamt (BK) am Montag mit. Dies entspreche einem Rückgang von 22 Prozent, hieß es. Zudem sei die Aufklärungsrate gestiegen.
Seit dem Jahr 2014 gebe es jährlich verstärkte Maßnahmen zur Bekämpfung von Dämmerungseinbrüchen, was zu einem Rückgang der Zahl der Anzeigen im Wohnraumeinbruch geführt habe, hieß es vom BK. Dabei werde auf Analyse, Fahndungs- und Ermittlungsarbeit sowie verstärkte Präventionsmaßnahmen gesetzt.
Steigerung der Klärungsquote
Die Steigerung der Klärungsquote sei neben "intensiver Ermittlungsarbeit" auf die Verbesserung der Datenqualität und auf einen deutlichen Anstieg bei der Spurensicherung zurückzuführen. Heuer wurden bisher 102 von insgesamt 1.163 Einbruchsdiebstählen geklärt. Nach weiteren Spurenauswertungen und Ermittlungen sei davon auszugehen, das sich dieser Wert noch verbessern werde, hieß es vom BK in einer Aussendung. Die Täter konnten zum Teil Gruppierungen zugeordnet werden: Sie stammten vorwiegend aus Serbien (17), Rumänien (14), Mazedonien (elf) und Albanien (neun). Bei rund 31 Prozent der Delikte waren die Täter nicht erfolgreich und zogen ohne Beute wieder ab.
Aufbauend auf tagesaktuellen Analysen von Hotspots von Dämmerungseinbrüchen des BK wurde eine verstärkte Streifentätigkeit eingeführt. Weiters wurden in Wien im Rahmen eines Probebetriebs die Bewohner von ermittelten "Hotspots" via Facebook vor möglichen Einbrüchen gewarnt. Da diese Art der Informationsweitergabe gut angenommen worden sei, werde sie voraussichtlich auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet, hieß es seitens des BK.
Hier schlagen die Einbrecher gerne zu
Dämmerungseinbrecher schlagen von November bis Jänner zu, besonders zwischen 16 und 21.00 Uhr, abhängig von der Dämmerungszeit. Die Tatorte sind häufig Wohnungen und Wohnhäuser mit guten Hauptverkehrsverbindungen, die eine rasche Flucht ermöglichen. Auch Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken sowie ebenerdig gelegene Wohnungen stehen im Fokus der Täter, die meist versuchen, durch Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen in das Objekt einzudringen. Dabei benutzen sie einfache Hilfsmittel und brechen mit Schraubenziehern oder Zangen schlecht gesicherte Türen oder Fenster auf.
Eine gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe seien bei der Prävention sehr wichtig, betonte das BK. Wertvolle Dienste leiste etwa eine Vertrauensperson, die nach dem Rechten sieht und den Postkasten entleert, wenn man auf Urlaub ist. Bei verdächtigen Beobachtungen solle sich niemand scheuen, die nächste Polizeidienststelle zu kontaktieren oder im Notfall 133 zu wählen.