Ein halbes Jahr schrieb der Polizeibeamte Alexander Geyrhofer (55) aus Schörfling (OÖ) an seinem Ratgeber, seit gestern ist das Buch „Kindersicher im Internet“ im Buchhandel erhältlich. Und hat für den langjährigen Ermittler in Sachen Cybercrime am Landeskriminalamt Oberösterreich, selbst Diplomsoziologe und Vater von vier Kindern, nur einen Zweck: den Leser dafür zu sensibilisieren, dass er sein Kind an die Hand nehmen und auch durch die digitale Welt begleiten muss. Denn: „Das Smartphone ist nicht das Böse.“ Die Gesellschaft sei für den richtigen Umgang mit Handy, Internet & Co. verantwortlich.
Schon Kleinkinder mit Handy
„Laut Statistik besitzen bereits 14 Prozent der Drei- bis Fünfjährigen ein Smartphone“, weiß Geyrhofer. Doch viele Eltern oder sogar manche Lehrer wissen mit Begriffen wie Cybergrooming, Sexting oder Smack-Cam nichts anzufangen. „Dahinter stecken jedoch reale Gefahren für ihren Nachwuchs“, betont der Polizeibeamte. Und er gibt in seinem Ratgeber leicht verständliche Erklärungen, konkrete Fallbeispiele und vor allem Tipps.
Einige Beispiele aus dem Buch:
Für Kinder kindgerechte Nutzerkonten einrichten und Suchmaschinen speziell für Kinder installieren. Sie das Internet nie allein entdecken lassen. Ihnen das „Recht am eigenen Bild“ erklären – sie müssen verstehen, welche Fotos man von sich machen darf und was es bedeutet, wenn man Fotos weiterschickt.
Jugendliche immer wieder darüber informieren, dass im Internet viele Sextäter und Betrüger unterwegs sind. Derzeit werden Jugendliche häufig animiert, Nacktfotos von sich zu verschicken, mit denen sie dann zu finanziellen Zahlungen erpresst oder im Freundeskreis schikaniert werden.
Cybermobbing ist in Österreich derzeit eines der größten Probleme. „Da haben wir leider auch Todesfälle zu beklagen.“ Geyrhofer erklärt deshalb genau, wie Eltern, Lehrer und Mitschüler solche Fälle erkennen können. Dann: Beweise sichern, am besten mittels Screenshots, und Schule und bei extremen Fällen auch Polizei informieren. „Cybermobbing ist strafbar!“
Das Wichtigste ist laut Geyrhofer aber, den Kindern immer ein vertrauensvoller Ansprechpartner zu sein. „Denn in der Worst-Case-Situation brauchen Kinder unbedingt eine erwachsene Vertrauensperson.“
Den Ratgeber kann man im Buchhandel oder über die Homepage des Autors bestellen.
Daniele Marcher