Besonders schlimm stellte sich die Situation für Tierretter der Pfotenhilfe kürzlich in einer Wohnung in Neumarkt am Wallersee (Salzburg) dar, wohin sie von der Polizei gerufen worden waren. Die Wohnung war von Hundefäkalien übersät. Mitten in den Ausscheidungen lag völlig apathisch und extrem verwahrlost eine abgemagerte Mischlingshündin.
Laut den Nachbarn dürfte "Lucy" dort bis zu 14 Tage lang unversorgt vor sich hin vegetiert sein. Das Fell des Tieres war mit Kot und Urin verklebt und sie wollte minutenlang nicht mehr aufhören Wasser zu trinken.
Lebertumor entdeckt
Nach einer sofortigen Untersuchung in der Tierklinik, bei der sehr viel Flüssigkeit im Bauchraum gefunden und der Verdacht auf einen Lebertumor diagnostiziert wurde, entschied man sich für das umgehende Öffnen der Bauchdecke. Diese war bereits mit Blut gefüllt, weshalb sie nicht mehr aus der Narkose zurückgeholt, sondern gleich eingeschläfert wurde.
„Tierhalter und das durch sie verursachte extreme Leid sind manchmal wirklich schwer zu ertragen“, klagt Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler, die ihre Tränen nicht verbergen kann: „Diese wahnsinnig liebe, extrem gutmütige Hündin hätte ein schönes Leben verdient. Es ist mir unbegreiflich, wie Menschen so verrohen können, dass sie Tiere langsam und qualvoll in ihren eigenen Exkrementen verdursten und verhungern lassen."
Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe zeigt die Halterin nun nach §222 Strafgesetzbuch wegen Tierquälerei an, für den ein Strafrahmen von zwei Jahren Freiheitsstrafe vorgesehen ist.