Jeder zweite Österreicher hat am Monatsende kein Geld mehr am Konto, mehr als ein Viertel hat keinerlei Ersparnisse. Das hat eine ING-Umfrage in mehreren Ländern ergeben, für die in Österreich mehr als 1.000 Personen befragt wurden. Demnach haben 32 Prozent der Österreicherinnen keinerlei finanzielle Reserven, bei den Männern sind es 23 Prozent.
Insgesamt sind es 27 Prozent der Männer und Frauen in Österreich, die keine Ersparnisse haben. In der Vorjahresbefragung Ende 2017/Anfang 2018 waren es noch 24 Prozent gewesen.
Schere zwischen Arm und Reich
"Die finanzielle Lage verschärft sich nicht nur in Österreich, sondern in vielen europäischen Ländern", sagt ING-Chefökonom Carsten Brzeski laut einer Aussendung. "Die schönen Sparquoten im Euroraum sollten nicht über die problematische Lage hinwegtäuschen, nämlich über die Schere zwischen Arm und Reich, die weiter auseinander geht: Der Anteil derjenigen, die gar nicht sparen (können), steigt an. Gleichzeitig legen die, die können noch mehr zur Seite."
13 Prozent der Befragten gaben an, weniger als ein Nettomonatseinkommen (des Haushalts) an Sparreserven zu haben und stehen damit ebenso auf finanziell wackeligen Beinen. "Erst ab etwa drei Monatseinkommen kann man von einer ausreichenden Rücklage sprechen, die notfalls unerwartete dringende Ausgaben abdeckt", so die Experten der ING.
42 Prozent der Sparer verfügen über einen Polster zwischen ein und sechs Monatsgehältern und sind damit gut abgesichert. 13 Prozent haben ein halbes bis ein ganzes Jahresgehalt am Sparbuch und 14 Prozent sogar mehr als das Einkommen eines ganzen Jahres.
51 Prozent der Befragten haben gegen Monatsende gelegentlich oder meist kein Geld mehr auf dem Konto.