Ein Tierpfleger des Tierschutzhofs Pfotenhilfe in Lochen (OÖ) traute am Samstagnachmittag, als er die Hunde füttern wollte, seinen Augen kaum. Ein Auto steckte kurz vor dem Bach, der durch das Grundstück der Pfotenhilfe fließt, zwischen den Bäumen fest.

Ein Gast eines Nachbarhofs der Pfotenhilfe dürfte vergessen haben, die Handbremse seines Fahrzeugs anzuziehen. Da das Anwesen auf einem relativ steilen Hang liegt, der erst nach mehreren hundert Metern am Mühlberger Bach endet, raste der führerlose Kleinwagen auf das Grundstück der Pfotenhilfe zu, durchschlug mit hoher Geschwindigkeit den massiven Zaun und raste dann weiter ungebremst auf den Bach zu. Nur die am Ufer stehenden Bäume konnten ihn stoppen, wurden dabei jedoch stark in Mitleidenschaft gezogen.

"Nicht auszudenken, was passieren hätte können, wenn etwa unser Tierpfleger ein wenig früher die Hunde gefüttert hätte oder noch mit dem Gassigehen beschäftigt gewesen wäre, bei dem er regelmäßig an der Unglücksstelle vorbeikommt", ist Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler geschockt. "Zum Glück waren auch unsere Pferde und Rinder nicht auf der Weide, durch die das Geschoss auf Rädern raste. Auch dass kein Treibstoff oder Öl ausgeronnen ist, ist Glück im Unglück."

Die Bergung haben die Nachbarn selbst mit Traktor und Seilwinde durchgeführt, wobei sie zuvor mit der Motorsäge anrücken und einzelne Bäume umschneiden mussten, um den Wagen überhaupt frei zubekommen und um nicht den Tank abzureißen, mit dem sich ein Ast verkeilt hatte. Auch die Futterwiesen der Pfotenhilfe wurden durch das Gewicht der beiden Fahrzeuge beschädigt und müssen saniert werden. Pfotenhilfe-Mitarbeiter haben nach der Bergung sofort die etwa sechs Meter breite Lücke im Zaun provisorisch mit Baustahlgitter geschlossen, damit keiner der rund 500 Schützlinge auf die Nachbargrundstücke laufen kann.