Vier Jahre nach dem Diebstahl von 80 Reliquien aus einem Exerzitienhaus in Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) hat den Täter offenbar die Reue gepackt: Die Kostbarkeiten seien per Post wieder zurückgeschickt worden, berichtete die Steyr-Ausgabe der "Oö. Nachrichten" am Donnerstag. Laut ORF Radio OÖ haben die Ordensschwestern dem Dieb vergeben, für das LKA ist die Sache aber noch lange nicht erledigt.
Die Überraschung unter den Schwestern sei groß gewesen, als die 2014 gestohlenen Reliquien im Vorjahr "einzeln liebevoll verpackt in Seidenpapier mit der Post" wieder zurückkamen, schilderte Schwester Veronika Binder, die Leiterin des Exerzitienhauses Subiaco, im Radio-Interview. "Ich denke, da hat etwas das Herz des Diebes berührt," meinte sie. Die Ordensfrauen hätten ihm jedenfalls vergeben.
Paket kam aus Bayern
Noch nicht abgehakt ist die Sache für das Landeskriminalamt Oberösterreich: Dort vermutet man, dass der Dieb Probleme hatte, einen Käufer für die mehr als 100 Jahre alten Reliquien zu finden. "Fachleute, die solche Gegenstände in die Hände bekommen, hinterfragen, wo sie herkommen. Normalerweise gibt es Unterlagen dazu", wird Chef-Ermittler Rudolf Frühwirth zitiert. Bekannt ist demnach nur, dass das Paket im bayrischen Landkreis Mühldorf am Inn aufgegeben wurde.