Nach Angaben von BirdLife vom Mittwoch handelt es sich dabei um einen Seeadler, drei Rotmilane und sechs Mäusebussarde, die allesamt vergiftet worden seien. Der Vogelschutz-Organisation zufolge waren auch Füchse und Marder betroffen. Der WWF und die NÖ Jägerschaft verurteilten die Vorfälle.
Das erste verendete Tier sei Mitte Februar bei Groß-Inzersdorf gefunden worden, sagte ein Sprecher von BirdLife auf APA-Anfrage. Durch intensive Suche unter Einbeziehung einer Spürhundestaffel sei in den zehn Tagen darauf das gesamt Ausmaß sichtbar geworden. Die toten Tiere sollen "nahezu über das gesamte Gemeindegebiet" verteilt gewesen sein und unterschiedliche Verwesungszustände aufgewiesen haben. "Die Vergiftungen dürften sich über Wochen oder Monate hinweg erstreckt haben", wurde Matthias Schmidt in einer BirdLife-Aussendung zitiert.
Hotspot illegaler Greifvogelverfolgung
Das betroffene Gebiet stelle seit Jahren den "Hotspot illegaler Greifvogelverfolgung dar" betonte BirdLife. "Seit Anfang 2016 wurden im Großraum Zistersdorf nachweislich mehr als 40 geschützte Greifvögel getötet, dazu kommen noch weitere Funde von unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommenen Vögel sowie eine Vielzahl an Säugetieren."
Wie der WWF Österreich und die NÖ Landesjägerschaft in einer gemeinsamen Aussendung mitteilten, wurden mehrere Giftköder im Raum Zistersdorf sichergestellt. Beide Organisationen verurteilen die Vorfälle, wurde betont. "Ein Gifteinsatz gegen Wildtiere ist ein offener Rechtsbruch", hielt Sylvia Scherhaufer, die Generalsekretärin NÖ Landesjagdverbandes, fest.
Die verendeten Tiere werden laut Aussendung nun am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersucht. Nach Angaben von Polizeisprecher Johann Baumschlager wartet die Exekutive auf diese Resultate. Dem Sprecher zufolge werden Ermittlungen wegen fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt geführt.