Die Studentenzahl an den öffentlichen Universitäten ist im Wintersemester 2018/19 um rund 9.500 bzw. 3,4 Prozent auf 268.600 zurückgegangen. Noch höher fiel das Minus bei den Studienanfängern aus: Die Zahl der ordentlichen Neuzugelassenen sank laut einer Aufstellung des Bildungsministeriums um 1.774 Personen bzw. 3,8 Prozent auf rund 45.500.
Damit ist sowohl die Zahl der Studienanfänger als auch die Gesamtstudentenzahl das zweite Jahr in Folge zurückgegangen. Verantwortlich dafür dürften zwei Effekte sein: Einerseits wächst die Zahl der Studenten an Fachhochschulen und Privatuniversitäten. Noch größeren Anteil haben aber die seit 2014 sinkenden Maturantenzahlen. Laut Hochschulprognose der Statistik Austria dürfte diese Entwicklung noch eine Zeit lang anhalten: Erst 2021 sollen die Maturantenzahlen des Jahres 2014 wieder erreicht werden.
An diesen Unis besonders stark gesunken
Insgesamt sind an 14 von 21 Universitäten Rückgänge bei den Studienanfängern zu verzeichnen. Besonders hoch fallen sie prozentuell an der Technischen Universität (TU) Wien, der Uni Graz (je minus neun Prozent) und der Uni Klagenfurt (minus acht Prozent) aus. Etwas glimpflicher kommt die Uni Wien mit einem Minus von fünf Prozent davon.
Etwas überraschend ist die Aufschlüsselung nach Studienrichtungen: Die stärksten absoluten Zuwächse haben die zu einem großen Teil zugangsbeschränkten Fächer Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (plus 229 bzw. sechs Prozent) sowie Informatik (plus 191 bzw. zehn Prozent) aufzuweisen. Die stärksten Rückgänge gibt es dagegen in Studienrichtungen ohne Zugangsbeschränkungen(Pädagogik, Deutsche Philologie, Übersetzen und Dolmetschen, Wirtschaftsrecht) sowie im zugangsbeschränkten Fach Betriebswirtschaft.
Zahl der Erstabschlüsse gesunken
Etwas gesunken ist auch die Zahl der Erstabschlüsse: Im Studienjahr 2016/17 schlossen rund 16.100 Studenten ein Bachelorstudium ab, das entspricht praktisch genau dem Wert des Vorjahrs. Demgegenüber ging die Zahl der Abschüsse von Diplomstudien (vor allem aufgrund der Umstellung auf das Bologna-System) um knapp 100 bzw. 1,3 Prozent auf 6.300 zurück. Umgekehrt gab es ein Plus bei den Master-Abschlüssen (plus 500 bzw. 5,1 Prozent auf 10.400) und den Doktoratsstudien (plus 170 bzw. 6,5 Prozent auf knapp 2.800).
Mit 178.000 praktisch unverändert blieb im Studienjahr 2017/18 die Zahl der prüfungsaktiv betriebenen Studien an den Unis. Während es bei den prüfungsaktiven Bachelor- und Masterstudien jeweils leichte Zuwächse um zwei bzw. drei Prozent gab, ging dieser Wert bei den Diplomstudien bolognabedingt um zehn Prozent zurück.
Als prüfungsaktiv betrieben gilt dabei ein Studium, wenn im Studienjahr Prüfungen im Ausmaß von 16 ECTS abgelegt wurden. Zum Vergleich: Die Studienpläne sind so konzipiert, dass mit 60 absolvierten ECTS pro Studienjahr das jeweilige Studium in Mindeststudienzeit abgeschlossen wird.