Bundesweit häufen sich seit Monaten Betrugsdelikte, bei denen sich die Täter fälschlicherweise als Polizisten ausgeben und ihre Opfer zur Herausgabe von Bargeld und Wertgegenständen verleiten. Bei den Opfern handelt es sich meist um betagte Personen, die von den Tätern angerufen werden. Am Freitag ist einer 71 Jahre alten Frau in Wien-Favoriten mit dieser Masche besonders übel mitgespielt worden.
Kautionstrick
Wie die Landespolizeidirektion am Samstag berichtete, wurde bei der Betroffenen der so genannte Kautionstrick ausprobiert. Der Frau wurde am Telefon von einem vermeintlichen Polizisten vorgemacht, ein Familienangehöriger sei in einen Unfall verwickelt. Nun sei eine Kaution von mehreren zehntausend Euro fällig, ansonsten drohe dem Angehörigen Haft.
Die Frau behob in weiterer Folge einen fünfstelligen Betrag und übergab die Summe einer Komplizin des Anrufers, die die 71-Jährige noch während des laufenden Telefonats in ihrer Wohnung aufsuchte. Nach Erhalt des Geldes entfernte sich die Verdächtige schleunig, erst danach wurde das Telefongespräch beendet. Als der 71-Jährigen dämmerte, dass sie womöglich Schwindlern auf den Leim gegangen war und daher die Polizei verständigte, war es zu spät. Die Komplizin des unbekannten Anrufers war längst über alle Berge.
Appell der Polizei
Ein Mal mehr appellierte die Wiener Polizei, nicht auf Anrufe einzugehen, die man von vermeintlichen Polizisten erhält und die mit Geldforderungen verbunden werden. Statt sich in ein Gespräch verwickeln zu lassen, sei es vernünftiger, dieses umgehend zu beenden und stattdessen die Polizei zu kontaktieren, hieß es.