Nach der Verurteilung eines Almbauers wegen einer tödlichen Kuh-Attacke zu einem Schadenersatz von 490.000 Euro prüft das Land Oberösterreich ein Hundeverbot auf Almen. Stelle sich dies als rechtlich möglich und vor allem als sinnvoll heraus, solle es in diesem Sommer kommen, stellte Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) am Freitag in Linz in Aussicht.
Sein Tiroler Parteikollege und Landeshauptmann Günther Platter hat einem derartigen Verbot bereits eine Absage erteilt. "Wir wollen kein Land der Verbote sein", meinte er. Es könne auch nicht angehen, dass künftig überall Zäune angebracht werden. Hiegelsberger hingegen erklärte, dass "bei 99 Prozent aller Vorfälle zwischen Mensch und Vieh auf Almen Hunde beteiligt sind". Auf den Almen seien viele Mutterkühe, die in dem Hund einen Wolf sehen, gegen den sie ihre Kälber verteidigen müssen.
Nachdem in Oberösterreich die Almen touristisch stark frequentiert seien, müssten jetzt Maßnahmen gesetzt werden, die zum einen den Landwirt rechtlich absichern und zum anderen den Menschen schützen. Hiegelsberger persönlich trete für eine bundesweit einheitliche Regelung ein. Sollte diese nicht gefunden werden, schließt er auch ein Alleingang Oberösterreichs nicht aus. Wenn die eingeleitete Prüfung ergebe, dass ein Hundeverbot auf Almen sinnhaft sei, befürwortet der Landesrat die Einführung für sein Bundesland - und bis zum Sommer.