Platz zwei ging an den Vorjahressieger, die Kohlmeise. Auf Rang drei landete der Feldsperling, hieß es in einer Aussendung. Die freiwilligen Beobachter zählten insgesamt 322.391 Vögel, das sind im Durchschnitt 35 Vögel pro Garten. Das Ergebnis war jedoch zweigeteilt: in eine schneereiche Hälfte mit so vielen Vögeln wie noch nie und in eine schneearme Hälfte, in der die Vögel regelrecht ausblieben.

"Der massive Schneefall im Alpenraum beeinflusst ganz deutlich das Auftreten unserer heimischen Wintervögel", erläuterte Gabor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich. "Wenn die Vögel durch den Frost und die dicke Schneedecke weniger Nahrung finden, drängen sie in die Siedlungsräume." In den Alpen und entlang der Nordseite der Alpen sah man daher bei dem Projekt "Stunde der Wintervögel" so viele Tiere wie noch nie.

Tirol war Spitzenreiter mit 44 Vögeln pro Garten. Der Osten und der Süden hingegen waren rund um das Dreikönigswochenende schneearm. Es flogen mit 30 Vögeln pro Garten weit weniger Tiere als im jahrelangen Durchschnitt zu den Futterhäuschen. Hier war außerhalb der Siedlungsräume mehr als ausreichend Nahrung zugänglich. In Kärnten und Niederösterreich wurden im Schnitt 32 Vögel beobachtet, in Wien 19 pro Garten.

Die Zahl der Amseln sank heuer stark. "Die diesjährige Zählung meldet die niedrigste Anzahl an Amseln pro Garten seit Beginn der Wintervogelzählung", berichtete Wichmann. In den vergangenen vier Jahren sei sie aus jedem fünften Garten verschwunden. Das aus Afrika stammende Usutu-Virus, das bereits von 2001 bis 2005 zu einem Amselsterben geführt hatte, setzte der Amsel neuerlich zu. Seit dem Vorjahr wurden wieder zunehmend Fälle, vor allem im Osten und Süden Österreichs, diagnostiziert. Beim von der Vogelkrankheit Trichomoniasis betroffenen Grünfink wurde unterdessen der Abwärtstrend des Bestandes gestoppt.