Das "Goldene Brett vorm Kopf" geht heuer an das Wiener Krankenhaus Nord und den "Bewusstseinsforscher" Christoph Fasching. Der Satirepreis für den "größten antiwissenschaftlichen Unfug des Jahres" ist am Mittwochabend von der Vereinigung GWUP (Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) zeitgleich in Wien und Hamburg verliehen worden.
Im Zuge des Baus des Krankenhauses in Wien-Floridsdorf wurde Fasching beauftragt, einen "Schutzwall" um das Krankenhaus zu ziehen, um zu verhindern, dass "negative Energien aus dem Umfeld Einfluss auf das Haus und die Menschen nehmen". Die GWUP begründet ihre Preisvergabe damit, dass gerade ein Krankenhaus eigentlich "der boomenden Esoterik gegensteuern und sich als Ort des wissenschaftlichen Denkens präsentieren sollte, in dem man nicht an Zaubersprüche glaubt, sondern erwiesenermaßen sinnvolle Maßnahmen durchführt".
95.000 Euro Kosten
Noch dazu seien dafür 95.000 Euro ausgegeben worden - "eine Summe, mit der sich auch aufwändige Operationen oder Krebsbehandlungen durchführen ließen, oder mit der man tausende Kinder gegen Masern, Mumps und Röteln impfen könnte". Und: "Wer einen Energetiker zu sich nach Hause bestellt, um dort wirkungslose Zauberrituale durchführen zu lassen, schadet sich in erster Linie selbst. Wenn aber öffentliche Mittel für Humbug ausgegeben werden, ist das Unfug einer besonders schwerwiegenden Sorte." Neben die Geldverschwendung trete damit der "Eindruck eines öffentlichen 'Gütesiegels' für esoterischen Unsinn".
Das "Goldene Bretts fürs Lebenswerk" ging an den Demeter-Verband. Dieser verkauft landwirtschaftliche Produkte, die nach den Regeln der vom Esoteriker Rudolf Steiner begründeten "Anthroposophie" erzeugt wurden und fördert damit laut GWUP "ein vorwissenschaftlich-magisches Weltbild