Im Fall einer seit 22. Jänner vermissten 21-Jährigen aus Wien-Brigittenau hat es laut "Kurier" vor kurzem zwei Hausdurchsuchungen gegeben. Dabei soll es sich um die zweite Durchsuchung im Haus des Ex-Freundes der Frau und eine im Haus einer verstorbenen Verwandten gehandelt haben, berichtete die Tageszeitung am Freitag online. Die Polizei bestätigte lediglich, dass es Hausdurchsuchungen gab.
"Ermittlungen in alle Richtungen" sind nach wie vor am Laufen, betonte Polizeisprecher Paul Eidenberger auf APA-Nachfrage. Bei den Hausdurchsuchungen sei Datenmaterial sichergestellt worden, "welches jetzt von IT-Ermittlern ausgewertet wird. Das kann aufgrund der Datenmenge etwas dauern." Es gebe auch immer wieder Suchaktionen, mit Spürhunden oder Tauchern, bisher aber ohne Erfolg.
Laut dem Online-Bericht führten die Ermittler die Hausdurchsuchungen in Begleitung der Sondereinheit WEGA und mit Leichenspürhunden im Raum Schrems im niederösterreichischen Waldviertel durch. Die Kriminalisten nahmen PC und Handy des Ex-Freundes mit. Weil er am Ottensteiner Stausee gesehen worden sei, suchten Cobra-Taucher das Gewässer ab. "Leider ist der erhoffte Durchbruch noch nicht da", sagte der Anwalt der Mutter der Vermissten zum "Kurier".
Keine Verdächtigen
Es gebe in dem Abgängigkeits-Fall keine Verdächtigen oder Beschuldigte, betonte Eidenberger gegenüber der APA. Bei länger ungeklärten Fällen handle es sich meist um Suizide, weniger häufig um Unfälle und selten um Verbrechen. Dass sich jemand bewusst absetzt, ist zudem weltweit kaum bekannt. Alle diese Fälle müssen laut Polizei in Erwägung gezogen werden. "Da eben auch ein Verbrechen mitbedacht werden muss, gibt es auch immer wieder kriminalpolizeiliche Schritte", erläuterte der Sprecher zu den Hausdurchsuchungen.
Die 21-jährige Jennifer S. wurde zuletzt am 22. Jänner 2018 gesehen, als sie ihre Wohnung in der Ospelgasse 11-17 verließ. Ihre persönlichen Gegenstände ließ sie in der Wohnung zurück. Offenbar hatte die junge Frau kurz vor ihrem Verschwinden die Beziehung mit ihrem Freund aus Niederösterreich beendet.
Hinweise nimmt das Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 01-31310-62800 entgegen.