Eine achtköpfige Drogenbande soll in Wien und Niederösterreich 113 Kilo hochwertiges Cannabiskraut mit einem Straßenverkaufswert von 1,23 Millionen Euro erzeugt haben. Beim Betreiben von Cannabisplantagen wurden Stromzähler umgangen, wodurch dem Energielieferanten 110.000 Euro Schaden entstand. Als Haupttäter wurde laut einer Polizeiaussendung vom Mittwoch ein 48-jähriger Bosnier ausgeforscht.
Der Mann wurde im Juni in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert, in Folge wurde Untersuchungshaft verhängt. Schon im November 2017 hatte die Polizei in einem Wohnhaus in Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) intensiven Geruch von Cannabispflanzen bemerkt. Im Keller des Gebäudes wurden anschließend 350 Pflanzen sichergestellt. Als Betreiberin der Aufzucht wurde laut Polizei eine 39-jährige Kroatin in Wien ausgeforscht und im April vorläufig festgenommen. Ihr Komplize, ein 52-jähriger Bosnier, wurde aufgrund eines internationalen Haftbefehls im Mai an der kroatisch-slowenischen Grenze festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. In einer Wohnung, die die 39-Jährige und der Bosnier gemeinsam in Wien nach Polizeiangaben illegal angemietet hatten, wurde bei einer Hausdurchsuchung ein serbischer Staatsbürger beim Abpacken eines Kilogramms Heroin ertappt. Auch für ihn klickten die Handschellen.
In einer Lagerhalle in Wien-Ottakring wurden schließlich 1.300 Cannabispflanzen gefunden, an Ort und Stelle wurde ein 31-jähriger Kroate festgenommen. In dem Gebäude soll Strom am Zähler des Energieversorgers vorbei illegal abgezapft worden sein. Laut Aussendung der Landespolizeidirektion Niederösterreich wurden noch drei weitere Personen als mutmaßliche Suchtmittelerzeuger und -händler ausgeforscht. Sie wurden der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt.