Nach den heftigen Regenfällen bleibt die Lage in Teilen Tirols und Südtirols weiterhin angespannt. In der Nacht auf Montag mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Besonders betroffen waren Osttirol und das Hintere Zillertal. Südlich des Brenners zählte die Landesleitstelle 150 Einsätze.
Die Südtiroler Brennerautobahn (A22) musste wegen eines Murenabgangs Sonntagabend zwischenzeitlich gesperrt werden. Auf der Nordspur der A22 wurden bei Anschlussstelle Brennerbad - etwa fünf Kilometer unterhalb des Brenners - sechs Fahrzeuge von den Schlammmassen erfasst. Ein Lenker wurde dabei leicht verletzt.
Die Sperre wurde in den Nachtstunden wieder aufgehoben. Weil aber auf der A22 in beiden Richtungen zunächst nur ein Fahrstreifen freigegeben wurde, aktivierten die Behörden in Tirol die Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn (A12) bei Kufstein. Ab 5.00 Uhr wurde die maximale Zahl an Schwerfahrzeugen mit 300 pro Stunde limitiert. Die Maßnahme konnte kurz nach 8.30 Uhr wieder beendet werden. Der Stau auf bayerischer Seite löste sich danach langsam auf.
In Osttirol kam es im Defereggental und im Winkeltal in Außervillgraten zu kleineren Murenabgängen. In Assling ging eine Mure auf den Drauradweg ab. Im Raum Lienz mussten die Feuerwehrleute Wasser aus übergelaufenen Kanälen abpumpen. Vor allem Richtung Kärnten sei die Situation aber sehr angespannt, sagte der Osttiroler Bezirksfeuerwehrkommandant Franz Brunner gegenüber ORF Tirol. Siedlungsräume waren bis dato in Osttirol nicht betroffen.
Im Hinteren Zillertal kam es ebenfalls zu kleineren Murenabgängen. In Finkenberg wurde ein Pkw von den Schlammmassen erfasst. In Ginzling trat ein Bach über die Ufer und verlegte ebenfalls die Straße. Das Tuxertal war Sonntagabend kurze Zeit von der Außenwelt abgeschnitten. In der Zwischenzeit konnten die Straßensperren großteils wieder aufgehoben werden.