Auch am dritten Tag nach der tödlichen Bluttat in Zell am See, bei der eine 20-Jährige erschossen worden ist, hielt sich die Salzburger Polizei mit Informationen an die Öffentlichkeit zurück. "Die Ermittlungen werden weiterhin in alle Richtungen geführt", sagte Polizeisprecherin Verena Rainer gegenüber der APA. Auch diverse Medienberichte wurden nicht näher kommentiert.
Die junge Frau war am Samstag gegen 21.30 Uhr im Eingangsbereich ihrer Wohnung in einer Siedlung nördlich des Stadtzentrums von einem Unbekannten erschossen worden. Die Einheimische wurde von mehreren Projektilen in den Oberkörper getroffen und starb noch im Stiegenhaus. Laut Obduktion verblutete sie innerlich. Weitere Details - etwa von wie vielen Projektilen die Frau getroffen wurde - gab die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt.
Suche nach Kapuzenmann
Ein Zeuge, der den mutmaßlichen Täter gesehen hat, beschrieb den Mann als schlank und etwa 1,70 Meter groß. Er war dunkel gekleidet und hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen. Die Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden. Die Polizei hatte danach am Montag auch im Zeller See gesucht - dieser befindet sich gleich neben der Siedlung.
Neben dem bereits am Montag in Medien kolportierten möglichen Tatmotiv, wonach das Opfer angeblich im November in einem Drogenprozess hätte aussagen sollen, tauchten auch Spekulationen über eine mögliche Beziehungstat auf. Laut "Salzburger Nachrichten" soll gegen die Frau wegen Suchtgifthandels ermittelt worden sein. Sie soll zwischen Juni 2017 und Mai 2018 rund 5,1 Kilo Marihuana verkauft haben und sei deswegen heuer für zwei Wochen in U-Haft gesessen.
Außerdem soll die 20-Jährige angeblich eine On-off-Beziehung mit einem vorbestraften Pinzgauer mit türkischen Wurzeln gehabt haben. Diese Beziehung sei kürzlich von ihr - wieder einmal - beendet worden. "Spekulationen kommentieren wir nicht, wir bestätigen sie auch nicht", sagte dazu Rainer.