Auf der Autobahn ausgesetzt zu werden gehört wohl zu den skrupellosesten Taten, die man Tieren antun kann. Aber genauso erging es dem nur wenige Wochen alten Kater Tornado, der auf der Raststation Golling an der Tauernautobahn ausgesetzt wurde. Neben einem Müllcontainer irrte er herum und wurde gerade noch rechtzeitig gefunden und auf den Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen (OÖ/Sbg. Grenzregion) gebracht, bevor er mit hoher Wahrscheinlichkeit überfahren worden wäre.
In diesen Sommerferien wurden laut Pfotenhilfe so viele Tiere zurückgelassen, vergessen, ausgesetzt und verstoßen, wie schon viele Jahre nicht mehr. "Die Gefühlskälte der Menschen kennt keine Grenzen, wenn es darum geht ein lästig gewordenes Tier loszuwerden", klagt Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Dieses Jahr wurden Tiere auch an den unmöglichsten Plätzen ausgesetzt: in Kartons, auf Raststationen, mitten im Wald, in Plastiksackerln, in und neben Mülltonnen. Besonders erschüttern mich aber auch Fälle wie der, als zu Ferienbeginn ein Hund bei uns abgegeben wurde, weil er "nicht funktioniert" habe, und die Familie kurz danach von einem Züchter einen neuen Welpen gekauft hat!"
Viele hunderte E-mails, dass Menschen "schweren Herzens" ihre Vierbeiner möglichst ohne Kosten irgendwohin abschieben wollen, einfach weil sie sie nicht mehr haben möchten, erreichten die Pfotenhilfe. Diese sind leider häufig mit erpresserischen Aussagen wie etwa "das Tier geht mir so auf die Nerven, es muss sofort weg sonst lasse ich es einschläfern" versehen. "Dass Menschen, wie auch im Fall des kleinen Tornado, der auf der Autobahnstation zurückgelassen wurde, auch den Tod des Tieres in Kauf nehmen, wenn es darum geht es schnell loszuwerden, schockiert mich wirklich", so Stadler. "Für Tornado gibt es nun aber ein Happy End: eine liebevolle Familie mit Katzengesellschaft hat den roten Babykater zu sich genommen."