Vor allem im östlichen Flachland und im Süden Österreichs dürften kaum Wolken den Blick auf die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts in der seltenen, zufälligen Kombination mit der besonders guten Sichtbarkeit des Mars trüben. Zu Beginn der eine Stunde und 43 Minuten dauernden Totalität am Freitag ab 21.30 Uhr könne es aber noch Restwolken geben, hieß es am Mittwoch seitens der ZAMG.
Die sollten sich allerdings spätestens gegen Ende des Himmelsspektakels großteils auflösen. Die Chancen auf gute Sicht seien laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in den südlichen Teilen der Steiermark, Kärntens und Osttirols insgesamt am größten. Hier sei schon im Laufe des Freitags mit weniger Gewittern und daher auch weniger Restfeuchtigkeit zu rechnen.
Das gelte aber weniger für das Bergland: Hier gebe es voraussichtlich österreichweit mehr Bewölkung, die sich auch erst in der zweiten Nachthälfte zurückbilden dürfte. Die Prognose für den Freitag ist laut ZAMG aus heutiger Sicht aufgrund der Großwetterlage allerdings noch mit ein paar Fragezeichen behaftet.
Mond und Mars im Mittelpunkt
Wer dann einen sternenklaren Blick auf den Abendhimmel erhascht, hat die Möglichkeit, ein rares astronomisches Doppel zu beobachten: Denn neben der Mondfinsternis, die vor allem ab dem Eintreten der Dunkelheit um etwa 22.00 Uhr mit dem im Südosten tiefrot erscheinenden Mond aufwarten wird, steht auch der Mars zum Beobachten äußerst günstig. Er befindet sich in "Opposition", also exakt auf der anderen Seite der Erde als die Sonne, und darüber hinaus auch mit einem Abstand von "nur" rund 60 Millionen Kilometer auch sehr nahe an der Erde. Derart eng beisammen sind unser Heimatplanet und der Mars nur alle 15 bis 17 Jahre. Daher wird der Rote Planet senkrecht unter dem roten Mond ebenfalls als ungewöhnlich heller Lichtpunkt erscheinen.
Mondfinsternisse gibt es nur bei Vollmond, dabei tritt der Erdtrabant in den Schatten der Erde. Die rote Färbung kommt vom Sonnenlicht, das von der Erdatmosphäre in Richtung Mond gestreut wird. Zu dieser besonderen Mondfinsternis laden astronomische Vereinigungen in ganz Österreich zum gemeinsamen Beobachten. In Wien und Umgebung sind das etwa die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA), die auf dem Cobenzl, der Sophienalpe oder am Laaer Berg "Public Viewings" veranstaltet, und das Wiener Astronomische Büro, das ins Freiluftplanetarium Sterngarten am Georgenberg lädt.