Wer Pläne für die Zukunft schmiedet, hat dabei selten das finale Ende im Blick - und so gut wie nie die Zeit unmittelbar danach. Doch die Bestattung Wien empfiehlt genau das. Denn Begräbnisse können noch zu Lebzeiten beauftragt und bezahlt werden. Geschieht dann das Unausweichliche, läuft alles fast automatisch ab. Das kann nicht zuletzt Angehörige entlasten, wird betont.

Begräbnisvorsorge ist in Wien durchaus üblich. Man zahlt regelmäßig Beträge ein und nach dem Ableben wird die Summe für die Abdeckung der Kosten verwendet. Ob die Erben die Wünsche des Verstorbenen - falls solche geäußert wurden - in allen Details erfüllen, ist jedoch nicht garantiert. Wird alles bereits im Voraus organisiert, sind Änderungen hingegen nicht möglich.

Überforderung

Doch das Angebot richtet sich keineswegs nur an Menschen, die ihren Hinterbliebenen nicht so wirklich trauen, wie der Geschäftsführer der Bestattung Wien, Jürgen Sild, im APA-Gespräch betonte. Oft seien Hinterbliebene nach dem Tod eines nahen Angehörigen auch überfordert. Denn dann müssten zahlreiche Fragen geklärt werden - etwa in welches Familiengrab der Verstorbene kommt. Da man den Tod heute oft verdränge, werde über solche Fragen vorher kaum gesprochen.

Und auch jene Menschen, die fürchten, dass sich niemand um ihr Begräbnis kümmert, können damit die Feier nach ihren Vorstellungen vorausplanen. Wobei in Wien, so versichert Sild, Begräbnisse immer würdevoll ablaufen, auch wenn sie nicht von Menschen aus dem Umfeld des Betroffenen beauftragt werden - sondern von der "Sanitätsbehörde", wie es dann in diesem Fall heißt. Auch für diese Verstorbenen gibt es ein eigenes Grab, das für zehn Jahre garantiert ist. Eine kurze Trauerfeier und eine Blumenspende sind laut Sild ebenfalls vorgesehen.

Selbstbestimmt

Personen, die den Ablauf vorzeitig regeln, können hingegen jede Einzelheit selbst bestimmen - also etwa die Art der Bestattung, die Gestaltung der Feier, den Sarg bzw. die Urne oder die Musik. Noch ist die Zahl der Menschen überschaubar, die sich dafür entscheiden: Rund 700 sind es pro Jahr. Insgesamt sterben in Wien alljährlich rund 15.000 Menschen.

Wer seinen Abschied vororganisiert, muss im Durchschnitt mit rund 4.500 bis 5.500 Euro an Kosten rechnen. "Wir bieten aber auch günstigere Begräbnisse an", betonte der Bestattungschef. Auch teurer ist natürlich möglich. Das Angebot an Zusatzangeboten ist inzwischen relativ umfangreich. Es reicht bis hin zur Umwandlung der Asche in einen Diamanten um mehrere tausend Euro.