Ein schwer verletztes Dachs-Weibchen ist am Montag in den Wiener Tierschutzverein (WTV) gebracht und dort notoperiert worden. Passanten hatten das Tier blutend in Wien-Penzing auf der Straße entdeckt. Die Dächsin hatte eine klaffende Schnittverletzung am Unterkiefer sowie mehrere ausgeschlagene und abgebrochene Zähne. Die Tierrettung transportierte sie in den WTV nach Vösendorf.

Dort wurde das verletzte Tier untersucht. Aufgrund der Art der Verletzung schloss die Tierärztin darauf, dass das Tier von einem Auto angefahren worden sein dürfte. Vermutlich hatte es auch ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Eine Röntgenkontrolle war aber unauffällig, es wurde keine Fraktur festgestellt.

Bei der Not-OP wurden die beschädigten Zähne extrahiert und die Wunde gereinigt und versorgt. Wären die gesplitterten Zähne im Dachsmaul verblieben, hätte das Eiterungen und vermutlich eine Knochenhautentzündung zur Folge gehabt. Im schlimmsten Fall hätte die Verletzung gar zu einer Nekrose führen können, wodurch die Dächsin große Probleme mit dem Erlegen von Beute gehabt hätte und im schlimmsten Fall verhungert wäre. Der Eingriff verlief ohne Komplikationen.

Durch die OP sollte die Dachs-Dame in freier Wildbahn wieder gut zurechtkommen, hieß es vom WTV. Bis zu ihrer Freilassung darf sie sich im Kleintierhaus erholen und wird vom Pflegepersonal aufgepäppelt.