Oberhalb zweier Einfamilienhäuser in Grins (Bezirk Landeck) ist in der Nacht auf Sonntag ein Hang abgerutscht. Das Geröll reichte bis zur Hangmauer eines der beiden Gebäude heran. Verletzt wurde niemand, die beiden Häuser wurden noch in der Nacht aus Sicherheitsgründen geräumt. Die Bewohner des nicht unmittelbar betroffenen Gebäudes konnten am Sonntagvormittag bereits wieder in ihr Heim zurück.

Der Hang oberhalb der beiden Einfamilienhäuser geriet gegen 21.45 Uhr in Bewegung. Er war zwar bereits durch ein Netz gesichert, dieses hielt dem Druck allerdings nicht mehr Stand. Die Gesteins-und Geröllmassen schoben bis kurz vor eines der beiden Gebäude. In der Dunkelheit ließ sich die Gefahrenlage nicht eindeutig abschätzen. Der Bürgermeister veranlasste deshalb vorsorglich die Evakuierung beider Wohnhäuser.

Am Sonntagvormittag gab der Landesgeologe Gunther Heißel nach einer ersten Besichtigung zumindest teilweise Entwarnung. Eine Familie mit Kindern konnte bereits wieder in ihre Wohnung zurückkehren. Ihr Haus sei nicht direkt von der "langsamen" Bewegung des Gerölls betroffen, hieß es. Das Gebäude unmittelbar unterhalb des labilen Hanges blieb jedoch weiterhin evakuiert.

Regen könnte Situation verschärfen

Am Montag soll ein Gebäudesachverständiger beurteilen, wie viel Gewicht das Einfamilienhaus standhält, teilte das Land mit. "Der Hang liegt direkt an der Hausmauer an", stellte Heißel fest. Das für die kommenden Tage prognostizierte Regenwetter bei wärmeren Temperaturen könne die Situation verschärfen. "Die tonigen Lockergesteinsmassen saugen sich mit Regen voll und werden sehr schwer." Sie könnten dadurch großen Druck auf die Hausmauer ausüben, erklärte der Landesgeologe. Die Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes hat unterdessen bereits ersten Sofortmaßnahmen zur Sicherung des Gebäudes eingeleitet.

Weiterhin gesperrt bleibt auch die Piller Landesstraße (L17) zwischen Fließ und Neuem Zoll. Am Mittwoch war dort ein Hang abgerutscht. Eine neuerliche Begutachtung durch den Landesgeologen ergab, dass sich der Hang noch nicht stabilisiert hat. Zur Gefahrenbehebung müssten umfangreiche Abräum- und Sicherungsarbeiten durchgeführt werden, hieß es seitens des Landes.